Immer mehr junge chinesische Konsumenten finden an heimischen Marken Gefallen und kehren ausländischen Produkten den Rücken.

Laut einer Umfrage des führenden Finanzdienstleisters Credit Suisse vom März dieses Jahres ist in China eine Generation von Verbrauchern herangewachsen, die sich eher für Eigenmarken entscheidet. Demnach bevorzugen nun über 90 Prozent der jungen chinesischen Käufer einheimische Haushaltsgeräte. In den letzten zehn Jahren haben die chinesischen Lebensmittel-, Getränke- und Körperpflegemarken ihren Marktanteil um 3,3 Prozent auf fast 70 Prozent ausweiten können, erklärte das globale Informations-, Daten- und Messunternehmen Nielsen.

Darüber hinaus glauben chinesische Jugendliche immer seltener, dass ausländische Produkte überlegen sind. "Derzeit finden viele Verbraucher, dass chinesische Produkte gar nicht schlecht sind", sagte Charlie Chen von der Credit Suisse Anfang März.

Handys sind ein gutes Beispiel für das, was Chen sagt. Laut Angaben der Datatrackingfirma IDC ist das chinesische Technologieunternehmen Huawei mit einem Marktanteil von 24,2 Prozent der größte Akteur im chinesischen Mobilfunkmarkt. Apple belegte mit einem Anteil von 11,3 Prozent den 5. Platz und war die einzige ausländische Marke auf der Top-5-Liste. Li Yanhong, Gründer und CEO des chinesischen Internetgiganten Baidu, führt den Erfolg der chinesischen Mobiltelefone auf eine bessere Lokalisierung der Dienste, der Software und des Supports zurück.

Der gleiche Trend ist auch in der Automobilindustrie zu beobachten. Chinesische Autohersteller belieferten im vergangenen Jahr 44,2 Prozent des chinesischen Marktes. Das sind 5,8 Prozent mehr als 2014. Li prognostizierte, dass die Zahl in den nächsten zehn Jahren auf 65 Prozent steigen wird.