Chinesische Kaffeemarke verklagt Starbucks wegen Monopol

17.05.2018

Luckin Kaffee ist ein wachsender Betreiber für Kaffeehäuser in China, der demnächst ein Gerichtsverfahren wegen Monopolstellung gegen Starbucks einreichen wird. Dies sagte der Vizepräsident von Luckin Kaffee, Guo Jinyi am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Beijing.

Das chinesische Kaffeeunternehmen hat einen offenen Brief an Starbucks veröffentlicht. Darin wird die amerikanische Firma beschuldigt, gegen das Anti-Monopol Gesetz Chinas verstoßen zu haben. In dem Brief heißt es, Starbucks habe Leasingverträge mit Grundstückseigentümern abgeschlossen, welche sie davon abhalten, Mietverträge mit potenziellen Wettbewerbern von Starbucks abzuschließen. Das umfasst auch dutzende Kaffeeketten-Marken, Geschäfte, die über 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kaffee machen und jedes Geschäft, welches das Wort „Kaffee“ in seinem Namen stehen hat. 

Konsumenten sitzen am Dienstag, dem 15. März 2018 in einer Filiale von Luckin Kaffee in Beijing.

Starbucks hat angeblich auch Druck auf Lieferanten ausgeübt, um sich für eine Seite zu entscheiden. Viele dieser Firmen überlappen sich bei der Ausrüstung, Verpackung und Zutaten auch mit anderen Unternehmen. Luckin Kaffee behauptet, man habe von einigen Lieferanten Hinweise bekommen, dass sie ihr Angebot mit bestimmten Produkten auf Verlangen von Starbucks einstellen würden. „Starbucks hat eine faire Wettbewerbsumgebung auf diesem Markt beschädigt, das Unternehmen hindert die Entwicklung des chinesischen Kaffeesektors“, sagte Guo. 

Starbucks sagte, China habe einen riesigen Kaffeemarkt mit einem starken Wettbewerb und einem schnellen Wachstum in der Entwicklung. „Wir haben nicht die Absicht, uns am Markt-Hype der anderen Marken zu beteiligen. Wir begrüßen einen ordnungsgemäßen Wettbewerb, die gegenseitige Bewerbung, die konstante Innovation, die gleichzeitige Verbesserung von Qualität und Dienstleistungen und die Schaffung eines echten Mehrwerts für die chinesischen Konsumenten.“ Dies sagte Summer Gao, eine Repräsentantin von der Starbucks-Kommunikationsabteilung in China in einer E-Mail an China.org.cn, als sie gefragt wurde, auf den offenen Brief von Luckin Kaffee zu reagieren. 

Später veröffentlichte Guo ein Statement auf der chinesischen Social Media Plattform WeChat. Darin forderte er Starbucks auf, direkt auf die Fragen zu antworten, die von Luckin Kaffee gestellt worden waren. „Luckin Kaffee hat substanzielle Beweise und absolut kein Interesse an einem Markt-Hype“, schrieb Guo.

Die Firma Euromonitor International ist ein unabhängiger Anbieter von strategischen Marktforschungen. Die Statistiken der Firma zeigen, dass Starbucks in China nach wie vor ein starkes Wachstum verzeichnet. Sein Marktanteil an der chinesischen Industrie für Kaffeegeschäfte stieg von 78,8 Prozent im Jahr 2016 auf 80,7 Prozent im Jahr 2017. Qian Zhiya, die Geschäftsführerin bei Luckin Kaffee, sagte dem China News Service im November des letzten Jahres, es sei ihr Ziel, „Starbucks in China zu schlagen“. Bislang hat Luckin Kaffee während der ersten vier Monate des gegenwärtigen Testversuchs 525 Filialen in ganz China eröffnet.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kaffeemarkt,Starbucks,Monopol