Roboter moderiert erstmals Fernsehshow

07.06.2018

Chao Neng Xiao Bai, ein 29 Kilogramm schwerer Roboter, moderiert gemeinsam mit Xiao Qu eine Fernsehsendung.

Am Mittwoch wurde in Nanning, der Hauptstadt der südchinesischen Autonomen Region Guangxi der Zhuang-Nationalität, erstmals eine Fernsehshow mit einem Roboter als Moderator ausgestrahlt. Das 1,21 Meter hohe und 29 Kilogramm schwere Gerät trat gemeinsam mit der Moderatorin Xiao Qu auf und beantwortete geschickt ihre Fragen über Taifune, das Thema der Sendung.

 

„Kannst Du die erste menschliche Vorhersage über einen Taifun in der chinesischen Geschichte finden?“, fragte Xiao. „Ich muss das mal eben nachprüfen“, antwortete der Roboter, und antwortete dann: „Die erste Erwähnung stammt aus dem Buch Lyushi Chunqiu, das 239 vor Christus geschrieben wurde.“

 

Die Sendung mit dem Titel Chao Neng Xiao Bai wurde von der Nanninger Fernsehstation entwickelt. Die Episoden werden täglich ausgestrahlt und dauern 15 Minuten. Zuschauer können das Format auch über die News-App von Nanning betrachten.

 

„Die Show soll den Menschen Informationen über ihren Lebensalltag bieten, indem die relevanten Daten ausgewertet werden, und darin liegt die besondere Fähigkeit des Roboters“, machte Seng Xiaoling, der Produzent der Show, deutlich. Chao Neng Xiao Bai, so lautet auch der Name des Roboters, besitze zwei Operationsmodi. Im einen surft er im Internet, um Antworten auf die Fragen zu finden. Der andere Modus, auch Studiomodus genannt, dient dann der Präsentation der Ergebnisse. In diesem Modus kann der Roboter nicht nur korrekt reagieren, sondern auch umfangreiche Kommentare abgeben.

 

„Der Roboter wurde in Japan gebaut und wir arbeiten mit Softwareentwicklern, um die Datenbanken zu entwerfen und zu analysieren“, sagte Seng. Das Unternehmen kooperiert eng mit Regierungsbehörden, Transport- und Wetterbüros, um an die neuesten Daten zu gelangen. Chao Neng Xiao Bai kann nicht nur Fernsehshows moderieren, sondern auch mit Menschen reden und tanzen. Für einen Betrieb von acht bis zwölf Stunden muss das Gerät zuvor vier Stunden aufgeladen werden.

 

„Man sieht oft Roboter als Kellner oder Zusteller, aber kaum als Moderator, das ist landesweit ein sehr kühner Versuch“, sagte Yang Jie, der stellvertretende Direktor der Fernsehstation von Nanning. Durch die Entwicklung von neuen Multimediatechnologien gerieten traditionelle Medien wie Zeitungen und Fernsehsender immer mehr in die Defensive, da die Menschen ihre Informationen woanders herholten, bemerkte er.

 

„Deswegen haben wir uns überlegt, die Produktion von Fernsehshows mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zu erproben, denn wir möchten verlässlichere und interessantere Informationen bieten“, sagte Yang. Es gebe auch Pläne, den Roboter in seiner Freizeit mehr mit Menschen interagieren zu lassen. Er könnte in Bars auftreten und gemeinsam mit Fans die Fußball-WM sehen, oder als Unterhalter für Kinder dienen. „Unser Ziel ist es, diese fortgeschrittene Technologie einzusetzen, um Menschen zu unterhalten und ihnen zu dienen“, erklärte Yang. „Ich glaube, darin liegt der Wert der Medien.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Roboter,Fernsehshow,Moderator,Nanning