Beijings alte Stahlschmelze wird Austragungsort für Olympia

14.06.2018

Das Beijinger Shougang war einst eines der wichtigsten Stahlwerke in Beijing. Doch seit es vor den Olympischen Sommerspielen 2008 geschlossen wurde, liegt das riesige Areal im Westen der Hauptstadt brach. Die Olympischen Winterspiele 2022 könnten der alten Stahlschmelze zu einem Comeback verhelfen. Vor der Kulisse stillgelegter Schlote soll nun eine riesige Snowboardrampe entstehen.



Der Shougang-Industriepark heute (oben) und ein Künstlerentwurf wie die große Snowboardrampe nach der Fertigstellung für die Winterspiele 2022 aussehen könnte, Foto: Wang Jing, China Daily.

 

Die Konstruktion der 60 Meter hohen Rampe und Umgestaltung der Lagerhalle in ein Medienzentrum soll noch in diesem Jahr beginnen und Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein, wie das Organisationskomitee bekanntgab. Im nördlichen Olympiapark entsteht eine Arena für Eisschnelllauf.

 

„Es hat auch Vorschläge gegeben, die Stätte an einem anderen Ort zu errichten, doch die Idee zum Aufbau einer Anlage für eine dynamische Sportart vor dem Hintergrund einer alten Fabriklandschaft hat vor dem Internationalen Olympischen Komitee wegen seinem Konzept der Nachhaltigkeit überzeugt“, sagte Liu Yumin, der stellvertretende Exekutivdirektor der Planungs- und Konstruktionsabteilung des Komitees.

 

„Das Projekt ist der Ankerpunkt für einen viel weiter gefassten Plan, den Industriekomplex in ein Ziel für den Wintersport und vergleichbare Aktivitäten zu machen. Die große Bühne auf dem Shougang-Komplex stimmt auch mit den Plänen der internationalen Skivereinigung überein, die Austragungsstätten in den urbanen Zentren bevorzugt, um den relativ neuen Skisport zu verbreiten, sagte Liu.

 

Durch künstliche Beschneiung soll die Piste ganzjährig nutzbar sein und Ski- und Snowboardtrainings ermöglichen. Nach den Spielen sollen die Air and Style World Series stattfinden, die seit 2010 ein Teil des jährlichen Beijinger Veranstaltungsreigens sind.

 

Auch über die Winterspiele hinaus gibt es schon Pläne für Shougang. Ein Trainingskomplex für Sportarten wie Eislauf und Curling soll entstehen, ebenso ein Olympisches Museum und Erholungsstätten. Zhang Jiandong, Vizebürgermeister von Beijing und Vize-Exekutivpräsident des Organisationskomitees, sagte, die Regenerationsprojekte, die nun für Shougang geplant seien, passten gut zu den Spielen.

 

„Beijing 2022 wird sicherstellen, dass der Shougang-Komplex die ganze Palette an Vorzügen genießen wird, die mit der olympischen Marke einhergehen. So kann es mehr Wachstum erzielen und zu einem neuen Wahrzeichen für die urbane Regeneration von Beijing werden“, sagte Zhang. Die Shougang-Gruppe war in der vergangenen Woche als offizieller Dienstleister der Spiele für städtische Erholung bekanntgegeben worden.


An der Unterzeichnungszeremonie am Dienstag nahem der IOC-Präsident Thomas Bach und der Präsident des Internationalen Paralympischen Verbandes teil. Eine der beeindruckendsten Maßnahmen der Beijinger Spiele sei das Konzept der Nachhaltigkeit, so Bach: „Man muss nur einmal einen Blick auf den Shougang-Park werfen, um zu sehen, welchen positiven Effekt die Olympischen Spiele für die Gegend haben. Zhang Gongyan, Vorstandsmitglied und Manager der Shougang-Gruppe, sagte, Teil von Olympia zu werden werde die Bemühungen des Unternehmens stärken, ein neues Wachstumsmodell zu etablieren. „Shougang wird zu einem großartigen Beispiel für städtische Entwicklung, die von der olympischen Bewegung ausgelöst wird“, sagte er.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Stahlwerk,Beijing,Olympia,Winterspiele,Eisschnelllauf