Chinas Militär will Kooperation mit Berufsschulen vertiefen

28.06.2018

Anfang Juni schlossen 77 Soldaten der Luftwaffe das Training an der Lanxiang-Berufsschule ab.

Nach seiner aktiven Zeit als Soldat der Volksbefreiungsarmee, bei der Li Dong zu einem willensstarken und mutigen Soldaten geschliffen wurde, begann er eine Karriere als erfolgreicher Geschäftsmann. Verglichen mit seinen früheren Kameraden, die darum kämpfen mussten, eine angemessene Stelle zu bekommen, hatte Li vor allem deswegen Erfolg, weil er vor Jahren in Kooperation mit einer Berufsschule an IT-Kursen teilnehmen konnte.

 

„Die Lehrer unterrichteten uns in der Nacht. Innerhalb eines halben Jahres brachten sie uns alles Notwendige bei und danach bewarben wir uns für die landesweite Computerprüfung“, erzählte Li der Global Times. Die Fähigkeiten und Zertifikate hätten ihm schnell dabei geholfen, mit den gesellschaftlichen Entwicklungen Schritt zu halten. Er werde noch sein Leben lang davon profitieren, sagte er. Li ging vor acht Jahren in den Ruhestand, gerade als die Armee damit begann, mit Berufsschulen zu kooperieren. Mit den einschneidenden Militärreformen im Jahr 2015 wurde die Kooperation vertieft. Experten lobten diesen Schritt in Richtung militärisch-ziviler Integration, eine Strategie der Partei mit dem Ziel, ein starkes Militär für die neue Ära aufzubauen. 

Anfang Juni schlossen 77 Soldaten der Luftwaffe das Training an der Lanxiang-Berufsschule ab. Die Schule lässt 20000 Studenten im Jahr zu und bietet Kurse in Kochen, Autoreparatur und Bauarbeiten an. Nach zwei Monaten beherrschen die Kursteilnehmer die Grundlagen des Bagger- und Bulldozerfahrens. „Der Kurs verbindet Theorie und Praxis. Erst habe ich die Grundlagen der Mechanik und über Maschinen beigebracht, danach haben wir praktische Simulationsübungen absolviert“, berichtete der Lehrer Wang der Global Times.

 

Die Soldaten sind zwischen 20 und 30 Jahren alt und kommen mit wenigen Vorkenntnissen an die Schule. „Wir bieten besonderes Training an, zum Beispiel beim Stopfen von Schlaglöchern, dem Beseitigen von Straßenhindernissen und dem Asphaltieren der Straße, sodass sie zu Experten für Instandhaltung werden, zum Beispiel der Flughafenreparatur“, sagte Wang. „Anders als zivile Studenten werden an Soldaten höhere Anforderungen gestellt. Zum Beispiel müssen sie einen 1,50 Meter breiten Graben ausheben, was korrekt erledigt werden sollte“, fügte er hinzu.

 

Lanxiang war im Februar 2010 in die Schlagzeilen geraten, als die New York Times die Schule mit Spionage- und Hackerangriffen auf Google und andere amerikanische Firmen in Verbindung brachte. Lanxiang hat die Vorwürfe stets bestritten.

 

Die Soldaten der Luftwaffe erhielten auch Training für neue Waffensysteme, berichtete Yang Yucai, ein Professor an der Nationalen Universität für Verteidigung der Volksbefreiungsarmee. Ein solches Training sei wichtig für Soldaten, um neue Technologien kennenzulernen, so Yang. Diejenigen mit einem Abschluss fänden es einfacher, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren.


Yang fügte hinzu, die Armee arbeite ebenfalls daran, sich enger mit Universitäten zu vernetzen, um militärische Talente auszubilden. In den vergangenen Jahren haben die militärischen Behörden ihre Ausbildungsinstitutionen umstrukturiert. Mittlerweile gibt es 43 davon, sechs sind für die bewaffnete Polizei vorgesehen. In letzter Zeit wirbt die Volksbefreiungsarmee auch verstärkt um Nachwuchs.

 

Bildunterschrift


Das Eingangstor der Lanxiang-Berufsschule in Ji’nan, der Provinzhauptstadt von Shandong, Foto: IC.


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Volksbefreiungsarmee,Berufsschule,militärisch-zivile Integration