China hat am Sonntag seine Zölle auf Konsumartikel und Autos gesenkt. Durch die Maßnahme sollen die Importe gesteigert werden.

Nach Angaben der Kommission für Zolltarife des Staatsrates sind 1449 verschiedene Güter betroffen. Die Durchschnittszölle wurden von 15,7 Prozentpunkten auf 6,9 Prozentpunkte gesenkt. Vor allem die Einfuhr von Heimanwendungen, Nahrungsmittel, Kosmetika und Medizin wird somit günstiger. Dies ist die fünfte Senkung der Einfuhrzölle seit dem Jahr 2015.

„Eine deutliche Senkung der Einfuhrzölle auf Konsumgüter des täglichen Bedarfs unterstützt Chinas Öffnungspolitik und ist eine zentrale Maßnahme des Landes bei dem Versuch, seine Märkte weiter zu öffnen“, hatte die Kommission bereits vorher in einer Stellungnahme erklärt.

Währenddessen wurden auch die Zölle auf Fahrzeuge und Autoteile gesenkt, von 20 bis 25 Prozent auf 15 Prozent. Auf Autoteile muss künftig nur noch sechs Prozent Zoll gezahlt werden, statt wie bisher 6 bis 25 Prozent.

Analysten glauben, dass China durch diese Maßnahmen die steigende Inlandsnachfrage erfüllen, einen ausbalancierten Handel verwirklichen und seine Entwicklungsdividende mit dem Rest der Welt teilen kann.

„Ein breiterer Marktzugang für ausländische Waren ermöglicht den chinesischen Konsumenten Zugang zu hochwertigeren Produkten und veranlasst chinesische Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“, sagte Zhang Jianping, ein Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und Wirtschaftszusammenarbeit.

Der Schritt ist ein Teil von Chinas jüngsten Maßnahmen zur weiteren Öffnung seiner Wirtschaft vor dem 40. Jubiläum der Reform- und Öffnungspolitik. Diese ist der erste und wichtigste Faktor für Chinas wirtschaftlichen Erfolg.

Seit neun Jahren in Folge ist China der zweitgrößte Warenimporteur der Welt. Vergangenes Jahr strömten 10,2 Prozent der weltweiten Importe in das Land. Chinas Behörden rechnen damit, dass das Land in den kommenden 15 Jahren Waren im Wert von 24 Billionen US-Dollar importieren wird. 

Im November findet in Shanghai Chinas erste Expo für internationale Importe statt, am Handel und Wirtschaftswachstum weiter voranzutreiben.