CRI-Kommentar: „Schwarzes Loch" made in USA? Nein, danke!

10.08.2018

Die USA als die größte Weltwirtschaft und die einflussreichste Superpower schulden der Welt eine „hohe Vorhersagbarkeit", kommentiert Radio China International.

Die Kommentatorin nennt die USA ein schwarzes Loch, das die Möglichkeiten für ein Wachstum der Weltwirtschaft eine nach der anderen schlucke.

Beispiel eins: Austritt der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran. Seit Dienstag verhängen die USA wieder einige der früheren Sanktionen gegen den Iran. Und die Drohung aus Washington lautet: Wer Handel mit Teheran betreibe, der werde vom US-Markt ausgeschlossen. Der französische Autobauer Groupe PSA müsse sein Geschäft im Iran einstellen. Im vergangenen Jahr seien im Iran 445.000 PSA-Autos verkauft worden. Konkurrent Renault hatte sich vor langer Zeit auf das schlimmste Szenario vorbereitet. Trotzdem gehe Renault von einem Rückgang des Absatzes um zehn Prozent aus.

Wenn es nur um eine Beeinträchtigung für einzelne Unternehmen ginge, wäre es nicht ganz so gefährlich, aber: Die Welt müsse sich vielleicht auch vor einer schnellen Ölpreiserhöhung fürchten, wenn am 5. November die USA die zweite Phase der Sanktionen verhängen. Washington habe längst gedroht, den Ölexport des Iran auf null zu senken. Teheran sei stark vom Ölexport abhängig: 70 bis 80 Prozent der Export-Einnahmen stammen aus der Ölindustrie. Mit 2,5 Millionen Barrel befriedige der Iran, der drittgrößte Ölproduzent der OPEC etwa drei Prozent des weltweiten Ölbedarfs.

Beispiel zwei: Handelskrieg. Obwohl der Milliardär aus Washington immer wieder per Twitter vom Sieg der USA im Handelskrieg gegen ihre Handelspartner spreche, steuere die Weltwirtschaft jedoch in Richtung Stagflation. Anders ausgedrückt: Stagnation bei steigenden Preisen. Der Weltwirtschaft drohe in diesem Fall, in die Rezession zu fallen. Laut Weltbank-Prognose könne der Einfluss durch eine Eskalation des Handelskriegs nicht minder sein als die Finanzkrise von 2008. Am schwersten betroffen seien diesmal Entwicklungsländer, denn diese seien sehr abhängig von wichtigen Volkswirtschaften.

Der britische Zentralbankchef Mark Carney warnte bereits im Juli: Die direkten Folgen des Handelsprotektionismus seien dreifach: geringere Handelsvolumen, Bruch der Angebotskette und steigende Importkosten. JP Morgan geht davon aus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft in den kommenden zwei Jahren wegen der Handelskriege um 1,4 Prozent fallen werde.

Einer Einschätzung des Finanzinstituts Pictet Asset Management zufolge könne die Inflationsrate weltweit um 0,7 Prozent steigen, falls die USA zehn Prozent Zoll erheben würden. Schwer betroffen davon könnten neben China und USA auch Luxemburg, die Slowakei, Ungarn, Tschechien und Südkorea sein.

Wie kann man all das vermeiden? Man müsse das Problem an der Wurzel packen: Die US-Regierung müsse den zusätzlichen Zoll unterlassen, hieß es in einem Artikel der Zeitung „Japan Times".

Der CRI-Kommentar zieht dieses Fazit: Mit jeder neuen Politik schärfe Washington sein außenpolitisches Profil in Richtung Unvorhersagbarkeit. Die Welt brauche kein schwarzes Loch aus Washington, das Hoffnung und Wachstum skrupellos schlucke. 


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Quelle: CRI

Schlagworte: China,USA