Jack Ma: Alibabas "Versprechen für eine Million Arbeitsplätze in den USA" ist nicht länger gültig
Alibaba steht nicht länger zum Versprechen, in den Vereinigten Staaten eine Million Arbeitsplätze zu schaffen, "da die bisherige Grundlage der Handelsbeziehungen untergraben wurde," teilte Jack Ma, der Gründer des E-Kommerzriesen, in einem Interview mit der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch mit.
Ma hob hervor, dass Handel eine "Triebkraft des Friedens" sein solle und keine Waffe. Er spielte damit auf die Zölle an, die von den USA seit einigen Monaten gegen Waren aus China und anderen Ländern erhoben werden.
Der Unternehmer, der Anfang September angekündigt hatte, in einem Jahr von seinem Posten als Unternehmensleiter von Alibaba zurückzutreten, bekannte sich jedoch dazu, auch "weiterhin intensiv an einer gesunden Entwicklung des sino-amerikanischen Handels zu arbeiten." Die nächste Generation der Führungskräfte bei Alibaba seien weiter auf dem Weg zum großen Ziel des Unternehmens, "einfach und fröhlich Geschäfte zu tätigen."
Ma sprach mit Xinhua im Vorfeld der 2018 Computing Conference in der ostchinesischen Stadt Hangzhou. Am Mittwoch warnte Ma, dessen Vermögen von Forbes auf 36,6 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, davor, dass der Handelsstreit mit den USA zwanzig Jahre lang andauern könne.
Ma hatte sich im Januar 2017 mit Donald Trump in New York getroffen, kurz bevor dieser sein Amt als US-Präsident antrat. Während des Gesprächs mit Trump hatte Ma versprochen, eine Million Arbeitsplätze in den USA zu schaffen. Dies sollte dadurch geschehen, dass er amerikanischen Kleinunternehmern und mittelständischen Firmen erlauben wollte, über Alibabas Internetplattformen Waren in den USA zu vertreiben.
Während die jüngsten Äußerungen von Ma darauf hinweisen, dass sich seine ursprünglichen Pläne von einer Expansion auf dem US-Markt im gegenwärtigen Geschäftsklima nicht realisieren werden, sieht der Unternehmer und ehemalige Englischlehrer "trotz der Verwerfungen in den chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen viele gute Aussichten für chinesische Unnternehmen."
Angesprochen auf seinen angekündigten Rückzug aus der Unternehmensleitung, sagte Ma gegenüber Xinhua, dass ein erfolgreiches Unternehmen sich nicht auf eine einzelne Person gründen sollte: "Nur wenn ein Unternehmen ein gutes Leitungssystem entwickelt und kontinuierlich Führungskräfte herangezüchtet hat, kann es störungsfrei funktionieren."
Zu seinem Plan, in das Bildungswesen zurückzukehren, sagte Ma, dass er sein Hauptaugenmerk wahrscheinlich auf Schulbildung im ländlichen Raum richten werde.
"Ich denke über die Gründung von Internaten in ländlichen Gebieten nach. Diese Einrichtungen sollen Lehrer davon überzeugen, vor Ort zu bleiben. Kinder vom Lande sollten die Möglichkeit erhalten, eine gute Ausbildung zu bekommen."