Außenminister: China will nicht USA als Weltmacht ablösen

30.09.2018

China setze sich für den Weltfrieden ein und verteidige die bestehende internationale Ordnung, sagte Außenminister Wang Yi am Freitag gegenüber Akademikern und Reportern. Den Vorwurf, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach Hegemonie strebe und die USA als führende Weltmacht ersetzen wolle, wies er zurück.

 

Außenminister Wang Yi


Wang machte die Bemerkung während einer Rede auf einer Veranstaltung des Think Tanks Council on Foreign Relations des US-Außenministeriums. Davor hatte er vor der jährlichen Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York eine Rede gehalten.

 

China verfolge einen Weg der friedlichen Entwicklung, der jedoch chinesische Besonderheiten aufweise und anders als der Weg der historischen Mächte verlaufe. Die Annahme, dass eine Großmacht zwangsläufig Hegemonie anstrebe, bezeichnete er als eine "große strategische Fehlkalkulation".

 

"Das Wesen der chinesischen Philosophie ist gemeinsames Wachstum, ohne einander zu schädigen“, beteuerte Wang. „Wir sind der Ansicht, dass die Welt verschieden sein sollte. Nationen können miteinander auskommen und Harmonie in der Vielfalt suchen.“ Frieden, Entwicklung und beidseitige Vorteile seien der Geist der Zeit. Praktiken der Aggression und Expansion würden nicht mehr funktionieren.

 

Wang räumte zwar ein, dass die geltenden internationalen Regeln Mängel aufweisen. Dennoch seien sie wirksam. Die Länder sollten deshalb das System erhalten, reformieren und verbessern.

 

"China kann und will keine neue Ordnung aufbauen. Multilateralismus, Freihandel und andere gut etablierte internationale Normen dürfen niemals untergraben werden“, sagte Wang weiter. „Ein System zu reformieren und zu verbessern, bedeutet lediglich, es gerechter zu machen und an die aktuelle Situation anzupassen.“

 

In Anlehnung an den Gesprächsmoderator Bob Rubin bezeichnete Wang es als notwendig, die Beziehungen zwischen den USA und China auf eine konstruktive Basis zu bringen. Die bilateralen Beziehungen seien ein gemeinsames Gut, das auf den Bemühungen vieler Generationen beruhe. Die beiden Seiten müssen an einer konstruktiven Beziehung arbeiten, die auf gegenseitigem Verständnis und auf Kooperation basiert.

 

China setze sich für Frieden, Zusammenarbeit und Offenheit ein. Es spiele auf der internationalen Bühne eine positive und konstruktive Rolle. „Jeder, der keine Vorurteile hat oder eine geheime Agenda verfolgt, wird zu diesem Schluss kommen“, schloss Wang.

 

 

 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Weltfrieden,Hegemonie,USA