Frau Wu aus Xi’an berichtet uns, dass sie in Beijing Urlaub mache. Sie sei gerade aus der über das Internet berühmt gewordenen Nanluoguxiang-Gasse gekommen, als sie der besondere Baustil des Yanchilou hergelockt habe. Da habe sie erst festgestellt, dass es hier einen Buchladen gibt. Eine angenehme Überraschung, die sie der guten Kulturpflege der Beijinger zu verdanken habe.

Herr Gao, ein alter Beijinger, möchte sein Rentnerleben durch Wissen bereichern. Unbeirrbar tritt er Woche für Woche im Buchladen an. Vor ihm liegen zwei dicke Bände „Beijinger Legenden“. Er sagt, er sein nun mal Beijinger, also interessiere er sich besonders für die Entstehungsgeschichte der Stadt sowie allerlei Geschichten und Legenden. Die China-Buchhandlung verfügt über eine große Sammlung zum „alten Beijing“ und ermöglicht ein bequemes Lesen, deshalb nimmt Herr Gao die Fahrt hierher gerne auf sich, um sich voller Genuss „sattzulesen“.

Ein weiterer „Stammgast“ des Lesebereichs ist der etwas über vierzigjährige Herr Pan. Er arbeitet als Wachmann an der Pädagogischen Universität Beijing und hat nur einen Tag in der Woche frei. An seinem wertvollen freien Tag kommt er regelmäßig hierher, um in Ruhe einige Zeit zu lesen.

Der Buchladen im Yanchilou ist sowohl Leseraum für die Beijinger, als auch ein Fenster zur hiesigen Kultur für Reisende. Hier wird das Erbe der traditionellen chinesischen Kultur gepflegt, aber auch auf moderne Lesebedürfnisse geachtet.