Chinesische Zentralbank senkt Mindestreservesatz

08.10.2018

Ab nächster Woche wird China die Mindestanforderungen an Bargeldreserven für chinesische Banken senken. Damit werde zum einen auf direktem Weg Geld in die Realwirtschaft gelangen und zum anderen die Kreditaufnahme für Unternehmen erleichtert. 

Positiver Impuls für Realwirtschaft

Die chinesische Zentralbank teilte am Sonntag mit, dass sie mit Effekt vom 15. Oktober die Menge an Bargeld, die einige Banken als Reserve halten müssen, um 100 Basispunkte senken und dadurch ungefähr 750 Milliarden Yuan (109,2 Milliarden US-Dollar) in den Markt bringen werde. Dieser sogenannte Mindestreservesatz werde auf große Geschäftsbanken, Aktien-Geschäftsbanken, städtische Geschäftsbanken, ländliche Geschäftsbanken und ausländische Banken angewandt.

Weiterhin erklärte die Bank, dass dieser Schritt zum Teil darauf abziele, mittelfristige Kreditfazilitäten (MLF) von 450 Milliarden Yuan zurückzuzahlen, die am 15. Oktober fällig werden. Abgesehen davon werde die Kürzung voraussichtlich 109,2 Milliarden US-Dollar in den Markt spülen.

Der Hauptzweck der Kürzung bestehe darin, die Liquiditätsstruktur zu optimieren und die finanzielle Unterstützung der Realwirtschaft zu verbessern. Mit zunehmender Kreditvergabe wächst auch der mittel- und langfristige Liquiditätsbedarf von Finanzinstituten. Die Reduzierung des Mindestreservesatzes werde dazu beitragen, die Finanzierung und Liquidität von Finanzinstituten zu stabilisieren und die Kosten für die Finanzmittelbeschaffung von Unternehmen zu senken, heißt es in der Erklärung.

Dieser Schritt sei eine gezielte Maßnahme und lasse die generelle Geldpolitik des Landes unverändert, so die Zentralbank. Die Gesamtliquidität des Bankensystems sei im Wesentlichen stabil, genauso wie die Geldbasis. Laut der Erklärung wird die Zentralbank weiterhin eine vorsichtige und neutrale Geldpolitik verfolgen und sich auf eine gezielte Regulierung und Kontrolle konzentrieren. Sie werde ein angemessenes Liquiditätsniveau aufrechterhalten und ein vernünftiges Wachstum der Kreditvergabe und Sozialfinanzierung sichern.

Darüber hinaus werde die jüngste Mindestreservesatz-Senkung nicht zu einem Abwertungsdruck des chinesischen Yuan führen, versicherte die Zentralbank. Der Marktzinssatz sei stabil und die Wachstumsrate der breiten Geldmenge (M2) und der Sozialfinanzierung entspreche im Wesentlichen der Wachstumsrate des Bruttoinlandproduktes, welche laut der Zentralbank angemessen und moderat ist.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Zentralbank,Mindestreservesatz