Chinakritische Rede

China: USA sollten sich nicht ständig als Opfer gebärden

08.10.2018


Von Jia Wenshan


Amerikas Vizepräsident Mike Pence hat China bei einer Rede vor dem renommierten Hudson Institute in Washington in ungewöhnlich scharfem Tonfall attackiert. Doch statt immer wieder neue Konflikte zu schüren, sollten die USA mit China an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten. 

Amerikas Vizepräsident Mike Pence

Amerikas Vizepräsident Mike Pence hat vor einigen Tagen mit grundloser Kritik an China auf sich aufmerksam gemacht. Am Donnerstag verbreitete er in einer Rede beim Hudson Institute in der amerikanischen Hauptstadt Washington zahlreiche Anschuldigungen, Falschbehauptungen und Mutmaßungen über die Absichten von Chinas Politik, wie zum Beispiel die Seidenstraßeninitiative, internationale Medien, chinesische Studenten in den USA und so fort.

Dies wurde als Information verkauft, um weitere konfrontative Schritte gegen China zu rechtfertigen. Diese Ansichten stammen wahrscheinlich von den sogenannten Chinaexperten in der amerikanischen Regierung wie Michael Pillsbury und Peter Navarro, deren Wissen über China nicht nur veraltet und verzerrt ist, sondern auch esoterisch und unsystematisch.

Deren Kenntnisse gründen nicht auf theoretischer und methodologischer Beschäftigung mit China, sondern sind gekennzeichnet durch tiefe rassistische Voreingenommenheit und einer ideologisch motivierten, antichinesischen Agenda. Die Chinapolitik, die Pence in seiner Rede skizzierte, ist in ihrer Natur aggressiv antichinesisch. Dies birgt nicht nur das Risiko, dass die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen China und den USA vollends eskalieren, sondern auch die ganze Welt an den Rand des Desasters manövriert wird.

Pence versuchte unermüdlich, China als Aggressor, Jäger und Eindringling in die inneren Angelegenheiten der USA als auch die Angelegenheiten der Weltgemeinschaft darzustellen. Der Vizepräsident forderte die Isolation Chinas und stellte die indopazifische Strategie der USA als Alternative zu Chinas Seidenstraßeninitiative vor, obwohl die amerikanische Strategie wohl eher als Militärbündnis gedacht ist.

Das Ziel der Anti-China-Politik von Pence scheint klar zu sein: China soll nach dem Willen der USA gezähmt und die amerikanische Hegemonie beibehalten werden. Dadurch sind die USA der wahre Aggressor. In den letzten 242 Jahren haben die USA durchschnittlich eine militärische Auseinandersetzung pro Jahr begonnen. Der Weltpolizist mit 200 Militärbasen auf der ganzen Welt hat bereits in zahlreichen Staaten der Welt Kriege angezettelt.

Auch in zahlreiche Wahlen haben sich die USA eingemischt. Dov H. Levin dokumentierte 81 Fälle zwischen 1946 und 2000. Analysiert man seine Rede, so könnte das Narrativ auch als Vorlage für einen Hollywood-Blockbuster herhalten: Ein Schurke erscheint, seine Bosheit tritt zutage, und schließlich wird der Bösewicht vom strahlenden Helden überwältigt. In diesem Fall zeichnet Pence China als den Schurken, die USA als Superhelden. So ein Narrativ von Gut und Böse ist typisch für das dualistische Weltbild des westlichen Denkens, das auch die Trump-Regierung dominiert.

Was war das Motiv hinter diesen Äußerungen? Pence wollte wohl die Wachsamkeit und Angst der amerikanischen Bevölkerung vor China schüren, um eine Eindämmung des Landes an allen Fronten rechtfertigen zu können. Die USA sind besorgt über ihren Status und ihre Zukunft in der Welt und sind nun offenbar besessen von dem Gedanken, dass China die größte Bedrohung für die Politik des „Amerika zuerst“ wäre.

Vor dem Hintergrund der kommenden Wahlen in den USA mag das Verhalten erklärbar sein, doch ob sich neben den Trump-Anhängern auch breitere Wählerschichten für ein solches Vorgehen vereinnahmen lassen, darf bezweifelt werden.

Das 21. Jahrhundert muss in eine Ära des Multilateralismus und der Kooperation überführt werden, ein Jahrhundert des Fortschritts, der gekennzeichnet ist durch eine Menschheit, die sich als Schicksalsgemeinschaft versteht. Dieses Ziel verfolgt China seit vielen Jahrzehnten gemeinsam mit vielen Partnern unter den Industrieländern und den Entwicklungsländern gleichermaßen.

Was sollte China gegen den Antagonismus der Trump-Regierung unternehmen? Bei Konflikten ist es ratsam, einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn die andere Seite in Raserei verfällt. Es wäre nicht klug, Aggression mit Aggression zu vergelten.

Es ist die erklärte Politik Chinas, eine friedliche Zukunft zu erschaffen, deren Vorzüge von den USA und China gleichermaßen in Anspruch genommen werden. Wenn die Vereinigten Staaten ihre Angriffe auf China einstellen und mit dem Land gemeinsame Sache machen, können sich China und die USA beim Erreichen dieser Zukunft gegenseitig unterstützen.


Der Autor ist Professor an der Chapman University und Research Fellow an der Nationalen Akademie für Entwicklung und Strategie an der Renmin-Universität von China. Der Artikel erschien zuerst auf der Webseite von CGTN.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Pence,China,USA,Trump