Kommentar: Die USA „vergiften" die Welt

16.10.2018

Im Juli hat Kanada sein Ministerium für Internationalen Handel in Ministerium für Multilateralen Internationalen Handel umbenannt. Es zielt darauf, Handelsbeziehungen mit mehreren Ländern auszubauen und die Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten zu mindern. Eines der multilateralen Zielländer ist China.

Das kürzlich unterzeichnete Nordamerikanische Freihandelsabkommen (USMCA) allerdings hat weder die kanadische Abhängigkeit von den USA geschwächt, noch die Freiheit garantiert, mit anderen Handelspartnern Handelsabkommen zu verhandeln. Gemäß dem USMCA-Artikel 32 dürfen die Länder innerhalb von sechs Monaten aus dem USMCA-Abkommen austreten, wenn ein anderes Land ein Freihandelsabkommen mit einem nicht marktwirtschaftlichen Land unterzeichnet. Dieser Artikel betrifft China. Die britische Zeitung Financial Times kommentierte, dass in dem neuen USMCA-Abkommen viele Artikel gegen China enthalten seien und Kanada und Mexiko dabei mitwirken.

Der US-Handelsminister Wilbur Ross bezeichnet den Artikel 32 als Giftpille, die auch in die anderen Freihandelsabkommen zwischen den USA und Partnern wie Japan, EU und Großbritannien aufgenommen werden soll. Aber können die USA es schaffen, ein neues Handelssystem ohne China aufzubauen, um China zu isolieren?

Das „Giftpille-Abkommen" ist vor allem ein ungleicher Vertrag zwischen den USA und ihren Handelspartnern. Es ist weder frei noch fair und zielt darauf ab, die Prinzipien „America First" und „Make America Great Again" durchzusetzen. Damit berauben die USA dank ihrer starken Handelsmacht Kanada und Mexiko ihrer Souveränität und Freiheit.

Können andere Handelspartner die „Giftklauseln" der USA akzeptieren? Zweifelslos haben solche Forderungen und die „Giftklauseln" Japan in eine sehr schwierige Lage versetzt. Immerhin ist China der größte Handelspartner Japans und auch der größte Exportmarkt. Um es mit den Worten von EU-Ratspräsident Donald Tusk zu sagen: Braucht man mit Freunden wie den USA noch Feinde?

Es ist wahrscheinlich, dass die EU nicht ihre eigene Souveränität, Unabhängigkeit und Freiheit opfern wird, um mit den USA ein „Teufelsabkommen" abzuschließen. Wie die Professorin Anne Kruger von der Johns-Hopkins-Universität in Washington gesagt hat, „ist es noch wichtiger, dass andere Regierungen darüber nachdenken, warum sie mit einem Land, das zu jeder Zeit Abkommen brechen wird, Verhandlungen führen sollen."

Zudem ist China dabei, sein Wachstumsmodell umzuwandeln. Damit soll durch eine Erhöhung des Volkskonsumniveaus die Qualität des ökonomischen Wachstums gefördert werden. Schätzungsweise wird Chinas Konsummarkt im laufenden Jahr den der USA übertreffen und damit auf dem ersten Platz liegen. Gleichzeitig ist China nach wie vor der größte Handelspartner von über 120 Ländern und Gebieten weltweit.

Es ist einfach zu verstehen, dass kein Land weltweit Handelsmöglichkeiten mit China aufgeben will. Der deutsche Autokonzern BMW beispielsweise hat vor kurzem angekündigt, dass er drei Milliarden Euro in China investieren wird. ExxonMobil hat vor kurzem in China eine Investitionsvereinbarung in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar unterzeichnet. Tesla wird in Shanghai die weltweit erste ausländische Superfabrik errichten. Nur Wahnsinnige sind der Ansicht, dass ein exklusives Handelssystem errichtet werden kann, um China weltweit zu isolieren.

Es ist allgemein bekannt, dass Ottawa zwar mit Washington ein Abkommen abgeschlossen hat, aber noch aktiver seine Handelsmärkte außerhalb der USA ausbauen will, besonders in China. Experten einer kanadischen Denkfabrik haben darauf hingewiesen, dass „für ein auf Handel basierendes Land wie Kanada die Vielfältigkeit das Stichwort der grundlegenden Nachfrage geworden ist." Mit einer Exklusion von China, der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft und dem größten Käufer von mehreren kanadischen Produkten, würde Kanadas Vielfältigkeitsstrategie misslingen.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: CRI

Schlagworte: China,USA,Handel