China: Streit um INF-Vertrag soll durch Dialog und Konsultationen beigelegt werden

23.10.2018

China rufe alle beteiligten Staaten dazu auf, ihren Streit um den Vertrag über nukleare Mittelstreckenraketen (INF) durch Dialog und Konsultation beizulegen. Dies sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Hua Chunying am Montag.


Hua Chunying auf einer turnusgemäßen Pressekonferenz des Außenministeriums


Am Samstag hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, dass sein Land aus dem INF-Vertrag aussteigen werde. Das Abkommen war 1987 zwischen der Sowjetunion und den USA unterzeichnet worden und hat die Vernichtung aller Flugkörper mit mittlerer und kürzerer Reichweite zum Inhalt.


Trump beschuldigt Russland, den Vertrag verletzt zu haben und sagte, dass sich die USA gezwungen sähen, selbst derartige Waffensysteme zu entwickeln, wenn die entsprechenden Maßnahmen von Seiten Russlands und Chinas nicht unterblieben.


"Es ist vollkommen falsch, die Aufkündigung des Vertrages durch die USA mit China in Verbindung zu bringen“, sagte Hua Chunying auf einer turnusgemäßen Pressekonferenz des Außenministeriums.


Der INF-Vertrag sei ein wichtiges, während des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion erzieltes Abkommen zur Rüstungsbegrenzung und Abrüstung. Er habe eine wichtige Rolle bei der Entspannung der internationalen Beziehungen gespielt und den Prozess atomarer Abrüstung angestoßen. Dadurch wurde ein globales Gleichgewicht geschaffen, das erheblich zur Stabilität der internationalen Lage beigetragen habe. Das Abkommen sei auch heute noch von großer Bedeutung.


"Der einseitige Rückzug aus dem Abkommen wird auf verschiedenen Ebenen negative Folgen zeitigen."


China hoffe, dass die beteiligten Staaten die in jahrelanger Anstrengung errungenen Fortschritte zu würdigen wüssten und das Problem in sorgfältiger Abwägung durch Dialog und Konsultation lösen werden. Eine eventuelle Aufkündigung sollte sehr gut überdacht sein, so Hua.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,INF,Vertrag,USA,Sowjetunion