Kungfu-Romancier Louis Cha stirbt mit 94
Louis Cha Leung-yung, besser bekannt unter seinem Pseudonym Jin Yong, und einer der einflußreichsten chinesischen Romanschriftsteller, ist Dienstagnachmittag in einem Hongkonger Pflegeheim im Kreise seiner Familie gestorben. Er wurde 94 Jahre alt.
Louis Cha Leung-yung, besser bekannt unter seinem Pseudonym Jin Yong, ist Dienstagnachmittag in Hongkong gestorben.
Cha war berühmt für seine literarische Produktion auf dem Gebiet der wuxia, dem Genre chinesischer Kampfsport- und Ritterromane. Mehr als 300 Millionen Exemplare seiner Bücher wurden in der chinesischsprachigen Welt verkauft.
1955 veröffentlichte Cha seinen ersten wuxia-Roman unter dem Titel “Das Buch und das Schwert” in der damaligen New Evening Post unter seinem Pseudonym Jin Yong.
Er schrieb 15 erfolgreiche wuxia-Romane, sein letzter, “Der Hirsch und der Kessel”, erschien im Jahre 1972.
Seine Romane dienten als Vorlagen für Spielfilme, TV- und Radioserien und haben stark die kulturelle Entwicklung von chinesischsprachigen Gemeinschaften in der ganzen Welt beeinflusst.
Cha gründete im Jahre 1959 Ming Pao, Hongkongs größte chinesischsprachige Zeitung. Bis 1989 diente er ihr als Chefredakteur.
Cha erfuhr Ehrungen wurde von Spitzenuniversitäten in China und der ganzen Welt.
Er wirkte auch im Komitee zum Entwurf des Grundgesetzes vor der Rückgabe Hongkongs an China im Jahr 1997.
Cha ist in Haining, Provinz Zhejiang geboren. Sein Jurastudium an der Soochow University schloss er 1948 ab.
Um während seines Studiums Geld zu verdienen, begann er für die Zeitung Ta Kung Pao in Shanghai als Journalist und Übersetzer tätig zu werden.
1948 kam er nach Hongkong, um dort für Ta Kung Pao als Korrespondent zu arbeiten.
Zahlreiche Würdigungen trafen nach dem Ableben des gefeierten Literaten ein.
Hongkongs Verwaltungschef Carrie Lam Cheng Yuet-ngor sprach der Familie im Namen der Regierung der Sonderverwaltungszone sein Beileid aus.
Lam sagte, dass Cha einige der wichtigsten Beiträge zur Entwicklung der chinesischen Kultur und Hongkongs Medienwelt geleistet habe.
Der Hongkonger Science-Fiction-Autor Ni Kuang nannte Chas Romane "die besten der Welt und aller Zeiten" und sagte, dass Chas Hinterlassenschaft auf ewig fortleben werde.
Der Präsident des Verbandes Hongkonger Drehbuchautoren, John Chong Ching, sagte, das Cha "Chinas Shakespeare" und der"Großmeister" der chinesischen Drehbuchautoren gewesen sei.
Chinesische Schauspielerinnen und Schauspieler, welche Hauptrollen in Fernsehserien gespielt haben, die auf Adaptionen von Chas Romanen beruhen, posteten Dienstagnacht online ihre Würdigungen des verstorbenen Romanciers.
Weibo – Chinas Pendant zu Twitter –registrierte bis 10 Uhr morgens 650 Millionen Klicks unter #JinYongpassedaway.