Debattierwettbewerb für Germanistikstudierende Chinas

Spannende Diskussionen und ein sehr knappes Finale Exklusiv

12.11.2018

von Felix Lehmann und Ren Bin, Beijing


Sind Büros im Zeitalter des Internets überflüssig? Soll für Väter eine verbindliche Elternzeit eingeführt werden? Ist Künstliche Intelligenz die bessere Intelligenz? Über diese und andere Themen stritten sich am Wochenende 96 chinesische Studentinnen und Studenten von 48 Hochschulen auf dem 11. Nationalen Debattierwettbewerb, der in diesem Jahr an der Beijing International Studies University in der chinesischen Hauptstadt ausgetragen wurde. Und es blieb spannend bis zum Schluss, denn die Punktezählung nach der Finalrunde ergab ein einmaliges Ergebnis: Nach der Diskussion der Finalisten über  Chinas Shoppingkampagne am 11. November herrschte zwischen beiden Teams Punktegleichheit. Nach kurzer Beratung entschied die Jury, das Finale mit den gleichen Teilnehmern zu wiederholen.


Die erste Runde des Finales zwischen der Shanghai Jiaotong-Universität (links) und der Beijing Foreign Studies University endete zuerst unentschieden.


Im zweiten Versuch konnten sich die Teilnehmer der Shanghai Jiaotong-Universität, die Studentin Xia Ruoting und der Student Ye Yucheng, in der Debatte über die Einführung eines obligatorischen Auslandsjahres für Studenten gegen die Kandidaten von der Beijing Foreign Studies University durchsetzen. Sowohl das Meister- als auch das Vizemeisterteam dürfen im kommenden Sommer zu einem  einmonatigen Kurs nach Deutschland reisen, der jeweils vom Goethe-Institut und vom DAAD finanziert wird.


Das Duo von der renommierten Hochschule in Shanghai hat bereits in der Schulzeit mit dem Deutschlernen begonnen. Deutsch, so die Gewinner, sei eine sehr logische Sprache, daher könne man durch das Erlernen der Sprache auch das Denkvermögen trainieren, was für die Entwicklung der Persönlichkeit in der Zukunft von Bedeutung sei.


„Ein Wettbewerb ist wie ein Sportturnier. Man braucht gute Leistungen und auch viel Glück“, sagte Juryvorsitzender Andreas Wistoff bei der Preisverleihung. Zudem erklärte er im Gespräch mit China.org.cn: „ Man merkt, dass die Ausbildung in der deutschen Sprache in China jedes Jahr noch besser wird. Wir hätten vor elf Jahren, als der Wettbewerb begann, gar nicht gedacht, dass man so viele herausragende Leute hier versammeln kann“, so der DAAD-Lektor.


Jan Sprenger, stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts (links), verleiht Xia Ruoting (Mitte) und Ye Yuchen von der Shanghai Jiaotong-Universität die Siegerurkunde.


Der Nationale Debattierwettbewerb begann im Jahr 2007 als gemeinsame Idee des Goethe-Instituts China und des Anleitungskomitees für Germanistik beim chinesischen Bildungsministerium. Ziel ist es, die Debattenkultur in China und einen selbstbewussten Umgang mit der deutschen Sprache zu fördern. Dabei sollen die Teilnehmer unter anderem ihre eigene Überzeugungskraft, Sachkenntnis, ihr Ausdrucksvermögen und die Teamarbeit unter Beweis stellen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Germanistik,Debattierwettbewerb,China,Goethe-Institut