Neun Personen müssen sich wegen illegaler Müllentsorgung im Jangtse vor Gericht verantworten

22.11.2018

Am Montag und Dienstag standen neun Personen vor dem Volksgericht Changshu in der Provinz Jiangsu, weil sie mehr als 40.000 Tonnen Müll in den Jangtse geworfen haben. Dies hat zu schwerwiegender Wasserverschmutzung und großen wirtschaftlichen Verlusten geführt.


Im Dezember 2016 wurden auf dem Flussabschnitt Taicang große, zum Teil giftige Mengen Müll gefunden. Der Müll, der medizinische Abfälle, Windeln und Haushaltsabfälle enthielt, erstreckte sich über mehr als zehn Kilometer und gefährdete die Sicherheit des Trinkwassers aus der Jangtsemündung.


Weil sich die Müllabladestellen flussaufwärts vor einem Trinkwasserreservat befanden, musste die Regierung von Taicang zwei Wasseraufnahmestellen für mehr als zwei Tage stilllegen.

Die illegale Entsorgung verursachte ökologische Verluste von mehr als 20 Millionen Yuan (2,5 Millionen Euro). Die Regierungen von Taicang und dem benachbarten Shanghai gaben mehr als sechs Millionen Yuan (760.000 Euro) aus, um die verschmutzte Umwelt wiederherzustellen, teilte der Volksgerichtshof Changshu mit.

Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass das Unternehmen Tianshun Garbage Clearance Service im Bezirk Haiyan in der Provinz Zhejiang im April 2016 einen Vertrag mit dem örtlichen Abfallentsorgungszentrum unterzeichnet habe, um Müll zu Verbrennungsanlagen zu transportieren. Tianshun lagerte die Entsorgung später zu äußerst niedrigen Preisen und für den Zeitraum von August bis Dezember an unqualifizierte Dritte aus.

Der Subunternehmer warf mehr als 20.000 Tonnen Müll direkt in die Abschnitte Nantong und Taicang des Jangtse und brachte weitere 20.000 Tonnen Hausmüll zu einer Müllhalde in den Provinzen Zhejiang und Anhui.

Han Lijia, der die Firma strafrechtlich verfolgte, sagte, die Menge des in den Jangtse abgeladenen Mülls könne weitaus mehr als 20.000 Tonnen betragen haben.

„Unabhängige Umweltämter haben bestätigt, dass im abgelagerten Müll giftige Substanzen gefunden wurden“, sagte er. „In einem Stoß Müll betrug die Menge an flüchtigen toxischen Substanzen mehr als das 80fache des zulässigen Standards. Einige übertrafen sogar den Standard um das 32.200fache.“


„Aus jüngsten Fällen stellen wir fest, dass die Regierung große Anstrengungen im Umweltschutz unternommen hat“, sagte Su Dan, Rechtsanwalt im Nanjing Büro der Kanzlei Yingke. „Doch solche illegalen Müllentsorgungen passieren noch immer von Zeit zu Zeit. Ich denke, die Regierung sollte die schwerwiegenden Folgen des illegalen Abladens von Müll bekannt machen, die Kontrolle verstärken und die Kosten für die Abfallbehandlung senken.“

Laut der Nachrichtenagentur Xinhua wurden im Jahr 2016 mehr als 100.000 Tonnen Müll illegal entsorgt oder in der Mündung des Jangtse und den umliegenden Gebieten abgeladen. Das Urteil im jüngsten Fall wird noch bekannt gegeben.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Müllentsorgung,Jangtse,China,Urteil