„Alle Länder blicken auf Argentinien!" – Am Freitag wird der G20-Gipfel beginnen. Es handelt sich um das wichtigste und einflussreichste globale Ereignis im laufenden Jahr.

Angesichts des verlangsamten Wachstums der Weltökonomie, der vermehrten instabilen und riskanten Faktoren bei der Entwicklung der internationalen Wirtschaft, sowie der negativen Auswirkungen des Unilateralismus, Protektionismus und der Anti-Globalisierung auf die internationale Ordnung wird der kommende G20-Gipfel aufmerksam beobachtet. Wird er wieder eine leitende Rolle in der Kooperationsorganisation und der Makroökonomie einnehmen?

Auf den vergangenen fünf G20-Gipfeln hat Xi Jinping wiederholt bekräftigt, dass verschiedene Staaten eine „offene Weltwirtschaft" etablieren möchten und entschieden „den Handels- und Investitionsprotektionismus ablehnen". Von einem ausgebauten Welthandel würden alle Länder profitieren. Von einem geschrumpften Weltmarkt würden alle Länder geschädigt werden. Er rief verschiedene Staaten auf, „für den globalen freien Handel einzutreten, das multilaterale Handelssystem zu wahren, aus einer globalen Wertkette von gemeinsamem Nutzen zu schöpfen und den globalen Großmarkt heranzubilden".

Jüngsten Statistiken der Welthandelsorganisation (WTO) zufolge ist es zwischen Mai und Oktober 2018 zu 40 Fällen von den Handel beschränkenden Maßnahmen zwischen G20-Mitgliedern gekommen. Diese Maßnahmen beziehen sich auf Handelskontakte im Wert von 481 Milliarden US-Dollar. Damit ist dies ein neuer Rekord seit 2012.

Zahlreiche Analytiker zeigen sich besorgt darüber, ob der G20-Gipfel in Argentinien wie der G7-Gipfel im Juni und der inoffizielle APEC-Gipfel im November ein „sprachloses Ende" finden wird.

Die Welt braucht den Willen der G20-Politiker zur Wiederherstellung der solidarischen Kooperation. Allein schon sich zu treffen ist wertvoll, denn dies führt zu mehr gegenseitigem Verständnis und damit zu weniger unerwarteten Risiken.