Vor den Zugriffen von Dieben gerettete Kulturrelikte werden bei Ausstellung gezeigt

28.12.2018

Die 750 wertvollen Artefakte einer aktuellen Ausstellung reichen von der neolithischen Zeit bis zur Qing Dynastie (1644-1911). Damit umfassen sie fast die gesamte Geschichte der chinesischen Zivilisation. Diese Gegenstände wären verloren gegangen, wenn sich das Land in den letzten Jahren nicht dazu verpflichtet hätte, Verbrechen zu bekämpfen, die in Zusammenhang mit solchen kulturellen Schätzen stehen. Nun hat auch die Öffentlichkeit eine Chance, die Kunstschätze zu sehen. Die Ausstellung trägt den Titel: „Das Beschützen der Zivilisation mit gemeinsamen Anstrengungen: Ausstellung zur Nationalen Schwerpunktaktion gegen Verbrechen in Zusammenhang mit kulturellen Relikten.“ Die Schau wird einen Monat lang andauern und wurde am Montag im Chinesischen Nationalmuseum in Beijing eröffnet.

 

Ungefähr 160 Ausstellungsgegenstände werden als höchstrangige kulturelle Schlüssel-Reliquien des Landes eingestuft. Dies sagte Le Rile, der Museumskurator für die Ausstellung. Die Gegenstände umfassen beispielsweise einen Jadedrachen in der Form eines Cs und eine Jadefigur mit einem Ochsenkopf aus der Hongshan Kultur. Diese reicht mehr als 5000 Jahre zurück und wurde in der Provinz Liaoning gefunden. Es gibt ein Goldsiegel aus der Provinz Sichuan, das von Rebellen gegen Ende der Ming Dynastie (1368-1644) verwendet worden war. Außerdem gibt es viele Begräbnisgegenstände, die dem Marquis von Haihun gehörten. Dieser war während der Han Dynastie (206 vor Christus bis 220 nach Christus) kurzfristig Kaiser.

 

Die Ausstellung umfasst viele Bronzefiguren, Porzellangegenstände und dekorative Stücke. „Es ist das erste Mal, dass China eine solche Ausstellung auf nationaler Ebene ausrichtet. Wir wollen damit unsere Errungenschaften bei der Bekämpfung von Verbrechen zeigen, welche die kulturellen Relikte gefährden“, sagte Le. Eine Sektion betont die 14 größeren Fälle und wie es den Behörden gelungen war, die verlorenen Schätze aufzuspüren und zu entdecken. „Es gibt immer noch ein ernsthaftes Problem mit der Sicherstellung des Schutzes unseres Erbes“, sagte Liu Daming. Er ist der stellvertretende Direktor des Büros für rechtliche Aufsicht an der Nationalen Verwaltung für Kulturelles Erbe. „Raub, Diebstahl und Schmuggel der kulturellen Relikte sind immer noch allgegenwärtig“, sagte Liu.

 

Alte Grabstätten, Stadtruinen und Stein-Schnitzereien in den Landgebieten seien die Hauptziele der Täter, sagte Liu. Seit dem Jahr 2013 gab es über 100 Fälle bei den historischen Stätten mit einem Schlüsselschutz auf nationalem Level. Einige Weltkulturerbe-Stätten seien ebenfalls das Ziel von Verbrechern geworden. Dazu zählen die Mausoleen der Ming und Qing Kaiser in Beijing und der Provinz Hebei und die Städteruinen von Yinxu aus der Shang Dynastie (16. Jahrhundert bis 11. Jahrhundert vor Christus) in der Provinz Henan. Allerdings hat China gelobt, solche historischen Verwüstungen zu bekämpfen.

 

Gong Zhiyong ist ein Aufseher am Ministerium für Öffentliche Sicherheit, der für die Kriminal-Untersuchungen verantwortlich ist. Er sagte, seit dem Jahr 2013 seien mehr als 5000 Fälle gelöst worden, welche kulturelle Relikte umfassen. Dabei seien ungefähr 10.000 Verdächtige festgenommen worden. „Zehntausende kulturelle Relikte konnten im Rahmen solcher Kampagnen gerettet werden. Die Gegenstände, die im Rahmen der Ausstellung gezeigt werden, sind nur ein kleiner Teil davon. Allerdings sind wir nach wie vor mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Die Bewertung von Kulturgütern, die in solchen Fällen involviert sind, erfordert beispielsweise viel Sachkenntnis. Und einige organisierte Gangster haben auch Verbrechen begangen, die in Zusammenhang mit kulturellen Relikten stehen“, sagte Gong.

 

Im Falle von Yinxu wurden im November 14 Gangs und darunter 148 Verdächtige gefasst, dabei wurden 713 Artefakte gerettet. Konsequenterweise arbeiten verschiedene Abteilungen zusammen, um eine solide Verteidigungslinie zu bilden. Das Ministerium für Öffentliche Sicherheit und die Nationale Verwaltung für Kulturelles Erbe haben zusammen gearbeitet, um eine nationale Online-Plattform zu etablieren, um verloren gegangene, kulturelle Relikte wieder aufzuspüren. Gong gelobte: „Wir werden damit fortfahren, einen großen Druck auf die Verbrecher auszuüben. Wir werden hart gegen solche Verbrechen zuschlagen und die Integrität der Kultur unseres Landes schützen.“ 


Seit dem Jahr 2012 hat die Zentralregierung mehr als fünf Milliarden Yuan an Geldmitteln bereitgestellt, um die Sicherheitssysteme bei den Lagerhallen für die Relikte zu verbessern. Das Oberste Volksgericht und die Oberste Volks-Staatsanwaltschaft haben eine Serie an gerichtlichen Auslegungsdokumenten veröffentlicht, um die Bearbeitung von Rechtsfällen zu erleichtern. Einige Relikte in der Ausstellung am Chinesischen Nationalmuseum sind Leihgaben der Justizbehörden, da sie als Indizien in Kriminalfällen dienen, sagte Liu. Er fügte hinzu, dass diese Gegenstände besonders gute Beispiele wären, um die Wichtigkeit vom Schutz des kulturellen Erbes zu unterstreichen. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kulturrelikte,Ausstellung,Diebstahl,Nationalmuseum,Schmuggel