Ganz oben auf der Aufgabenliste der Zentralbank steht die Reform der Zinssätze, die die verschiedenen Kapitalpreissysteme zu einem System zusammenfasst, das dann von Angebot und Nachfrage des Marktes bestimmt wird.

Die Reform, auch bekannt als Zinsliberalisierung, soll die Wirksamkeit von Institutionen auf dem Gebiet der Finanzierung und des Kapitalverkehrs verbessern und auch leichteren Zugang zu Geldmitteln für private Unternehmen in unterversorgten Sektoren gewährleisten, sagte Li Yang, Direktor der National Institution for Finance and Development der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

China unterhält momentan ein zweigleisiges Zinssatzsystem, das marktorientierte Geldmarktsätze sowie Benchmarkeinlagen und Kreditzinsen der Banken abdeckt. Letztere stehen unter Aufsicht der Währungsbehörde. In diesem Jahr werden weitere Instrumente zur Unterstützung der Eigenkapitalfinanzierung für private und kleine Unternehmen eingeführt mit dem Ziel, das Kreditangebot zu erhöhen und die Ausfallrisiken zu mindern.

Ähnliche Finanzierungsinstrumente werden seit dem dritten Quartal 2018 verstärkt eingesetzt und sollen Kreditgebern Sicherheiten bieten.

„Dies geht weiteren weitreichenden Leitlinien für die Unterstützung privater Unternehmen voraus, aber es bleibt abzuwarten, wie diese Instrumente funktionieren, insbesondere in einem sich abschwächenden wirtschaftlichen Umfeld“, sagte George Xu, Analyst bei der Ratingagentur Moody’s.

Die Finanzaufsicht hat ihren Aufgabenschwerpunkt angepasst; sollte das Verschuldungsniveau früher reduziert werden, so ist heute nur noch von einer Stabilisierung die Rede. Analysten werten dies als Signal, den Prozess des Schuldenabbaus zu verlangsamen.

Weitere Vorhaben in diesem Jahr umfassen die Erstellung eines Entwicklungsplans und die Verbesserung der Vorschriften für Fintech-Dienstleistungen, um den Markt für Onshore-Anleihen weiter zu öffnen und Risiken im Bereich Schattenbanken und Internetfinanzierung zu bekämpfen, hieß es in einer Erklärung der Zentralbank.