Wissenschaftler

Vater der chinesischen H-Bombe stirbt im Alter von 93 Jahren in Beijing

18.01.2019

Yu Min, ein prominenter Kernphysiker, bekannt als Vater der chinesischen Wasserstoffbombe, starb am Mittwoch im Alter von 93 Jahren in Beijing.


Die Chinesische Akademie für Technische Physik kündigte Yus Tod zuerst online an. Die Chinesische Akademie der Wissenschaften, an der Yu Mitglied war, bestätigte ebenfalls seinen Tod.

Yu war seit dem Jahr 1960 an Chinas theoretischer Erforschung von Atomwaffen beteiligt. Für die nächsten 28 Jahre blieben Yu und seine Arbeit oberste Staatsgeheimnisse. Nicht einmal seine Frau, Sun Yuqin, wusste, was er tat, hieß es in Yus Biographie, welche die Zeitung Science and Technology Daily veröffentlichte.

Am 17. Juni 1967 überraschte China die Welt mit der erfolgreichen Detonation seiner ersten Wasserstoffbombe in der Region Lop Nur im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Von Chinas erster Atombombe bis zur ersten Wasserstoffbombe dauerte es 32 Monate.

Die Leistung wurde mit einem einzigen Computer der alten Schule erreicht, dessen Betriebszeit größtenteils für die Berechnung der Daten für die Atombombe verwendet wurde. Um Zeit zu sparen, lernte Yu Daten auswendig und rechnete mit Kollegen mit Bleistiften und Rechenschiebern, oft stundenlang.

Yu war einer der führenden Wissenschaftler bei der Überwindung von Hindernissen bei der Konstruktion der H-Bombe. Infolgedessen erhielt Yu im Jahr 1999 die „Zwei Bomben, ein Satellit-Medaille“ für herausragende Leistungen, die höchste Auszeichnung des Landes für Wissenschaftler, die sich an Chinas Atom- und Satellitenprogrammen beteiligen.

Im Jahr 2015 erhielt Yu den Staatlichen Preis für herausragende Wissenschaft und Technologie, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung des Landes. Yu lehnte jedoch demütig den Titel „Vater der chinesischen Wasserstoffbombe“ ab und sagte, das ganze Team habe die Leistung erbracht.

„Der Name eines Mannes wird mit der Zeit verschwinden, aber wenn er etwas zum Wohlstand der Nation beitragen kann, wird er zufrieden sein“, sagte Yu. „Ohne Atomkraft könnte unsere Nation keine echte Unabhängigkeit erreichen. Ich hatte keine andere Wahl, als mich diesem großen Projekt zu widmen.“

Yu wurde am 16. August 1926 in einfachen Verhältnissen in Tianjin geboren und zeigte schon in jungen Jahren große Neugierde und Potenzial für die Wissenschaft. Sein Talent führte ihn schließlich an die Peking-Universität, wo er bei dem renommierten Physiker Zhang Zongsui studierte.

Er sei extrem einfühlsam und logisch, aber bescheiden und fleißig gewesen, sagte Zhang. Yu habe sich dadurch ausgezeichnet, komplexe Ideen einfach zu erklären. Seine akademischen Berichte seien bei Kollegen sehr beliebt gewesen, sagte Zhang. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich in Physik so gut auskannte wie er.“

Im Gegensatz zu vielen von Yus Altersgenossen, die im Ausland studiert haben, bevor sie nach Hause zurückkehrten, um dem Atomprogramm beizutreten, hat Yu nicht im Ausland studiert. Viele bezeichneten ihn deshalb als den „ersten heimischen Experten“ auf seinem Gebiet.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kernphysiker,Wasserstoffbombe,Satelliten,Atombombe,