Kanada-Streitigkeiten

Beijing betont bilateralen Lösungsweg

20.01.2019

Chinas Botschafter in Kanada betonte am Donnerstag, dass es zur Beilegung des aktuellen Konflikts bilaterale Gespräche brauche und keine Einbeziehung anderer Länder. Außerdem sollte Kanada nicht dem Beispiel einiger andere Länder folgen und China untersagen, 5G-Netzwerk in ihrem Land zu errichten.

 

 

Der chinesische Botschafter in Kanada, Lu Shaye, hat Ottawa vor einer „Mikrofon-Diplomatie" gewarnt, da die Unterstützung anderer Länder nicht dazu beitragen werde, Probleme zwischen den beiden Ländern zu lösen.

 

Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Ottawa sagte Lu, es sei eine schlechte Idee für die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland, das Treffen des Weltwirtschaftsforums nächste Woche im schweizerischen Davos zu nutzen, um Unterstützung gegen China zu suchen.

 

Beijing hoffe, dass Ottawa dem Dialog zustimmen wird, um Probleme bilateral zu lösen und ihren Beziehungen zu helfen, auf den richtigen Weg zu kommen, fügte Lu hinzu.

 

Die Beziehungen zwischen China und Kanada haben sich im letzten Monat erschwert, nachdem die kanadischen Behörden Meng Wanzhou, Finanzvorstand von Huawei, auf Ersuchen der Vereinigten Staaten festgenommen hatten.

 

Lu nannte Kanadas Festnahme von Meng „politisch motiviert", weil sie nicht gegen kanadische Gesetze verstoßen hatte. Sie wurde am Vancouver International Airport wegen eines US-amerikanischen Haftbefehls wegen eines angeblichen Verstoßes gegen Iran-Sanktionen Iran inhaftiert.

 

Kanada hat mit seinen Verbündeten eine Kampagne gestartet, um China zur Freilassung des Ex-Diplomaten Michael Kovrig und des Geschäftsmannes Michael Spavor zu drängen, die in China wegen des Verdachts der Beteiligung an Aktivitäten, die die nationale Sicherheit gefährden, festgenommen wurden.

 

Lu verteidigte Chinas Inhaftierung der beiden Kanadier und erklärte, dass sie wegen Verletzung der chinesischen Gesetze angeklagt seien.

 

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat versucht, zusätzliche internationale Unterstützung in Kanadas Streitigkeiten mit China zu gewinnen. Freeland sagte Anfang dieser Woche, dass die festgenommenen Kanadier ganz oben auf ihrer Agenda stehen werden, wenn sie nächste Woche in Davos das Weltwirtschaftsforum besucht.

 

China werde in der internationalen Gemeinschaft nicht isoliert sein und nicht einfach wegen der Einwände einiger Länder in seiner Position wanken, sagte Lu. Beide Seiten sollten bilaterale Kanäle für Gespräche nutzen, anstatt auf die „Mikrofon-Diplomatie“ zurückzugreifen, fügte er hinzu.

 

Die Probleme in den Beziehungen zwischen China und Kanada haben den bilateralen Austausch und die Zusammenarbeit beeinträchtigt, wofür Beijing nicht zur Rechenschaft gezogen werden könne, sagte Lu.

 

Lu sagte, es sei „sicher", dass die Kluft zwischen Beijing und Ottawa ihre Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen beeinflussen werde.

 

China habe die Handelsbeziehungen mit Kanada für wichtig erachtet und werde wie üblich die bilaterale Handelszusammenarbeit vorantreiben, sagte Lu. Das Land sei bereit, die Freihandelsverhandlungen mit Kanada voranzutreiben, wenn die Zeit reif sei.


Lu forderte Ottawa außerdem auf, einigen seiner „Five Eyes“-Verbündeten (ein Zusammenschluss zur Weitergabe von Geheimdienstinformationen), nicht zu folgen und Huawei zu untersagen, 5G-Netzwerke in seinem Land aufzubauen. Die Allianz umfasst Australien, Kanada, Neuseeland, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kanada,5G,Huawei