Datenschutz

Behörden nehmen illegale Datenerfassung von Apps ins Visier

27.01.2019

Handy-Apps erfreuen sich bei chinesischen Nutzern immer größerer Beliebtheit – nicht nur in der Geschäftswelt, sondern auch im täglichen Leben.

 

Die Internet-Kontrollbehörden überprüfen derzeit Handy-Apps im Hinblick darauf, ob sie übermäßig oder unrechtmäßig Informationen über die Benutzer sammeln. Es wird erwartet, dass die Branche mit diesem Schritt besser reguliert und die Privatsphäre stärker geschützt wird.

 

Das Hauptziel der Kampagne, die bis Ende Dezember andauert, sind laut einer gemeinsamen Erklärung der chinesischen Internetverwaltung, dem Ministerium für öffentliche Sicherheit, dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie und der staatlichen Verwaltung für Marktregulierung Smartphone-Anwendungen, über die sich Lebensmittel bestellen lassen, die Nutzern Tipps bei Gesundheitsproblemen geben und die bei der Navigation helfen.

 

Die Betreiber der Apps müssen sich strikt an das Cybersecurity-Gesetz halten und dürfen keine Daten sammeln, die nicht mit den von ihnen angebotenen Diensten zusammenhängen. Ihre Erhebung und Bearbeitung müssen den Verbrauchern auf einfache Weise erklärt und ihre Erlaubnis eingeholt werden, heißt es in der Erklärung.


Yang Chunyan von der chinesischen Internetverwaltung kündigte am Freitag auf einer Pressekonferenz an, im Verlaufe des Jahres etwa 1000 Apps zu überprüfen, die eng mit dem täglichen Leben der Menschen verbunden sind oder die von vielen Anwendern benutzt werden.

 

Vier Organisationen, darunter das Nationale Technische Komitee für Informationssicherheit und der Chinesische Verband für den Cyberspace, werden die Apps darauf überprüfen, ob Daten in einem unzulässigen Maß erhoben oder verwendet werden und ob die Betreiber die Verbraucher zur Angabe persönlicher Informationen zwingen.

 

Problemfälle werden an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet. Die Übeltäter müssen daraufhin entweder ihre Praktiken ändern oder ihre Geschäftslizenz abgeben. Sollte eine App mit einer Straftat in Verbindung gebracht werden, melden dies die Organisationen ebenfalls. Alle Anwendungen, die die Prüfung bestanden haben, erhalten Zertifikate und werden den Verbrauchern empfohlen.

"Zunehmende Verstöße machen dieses Vorgehen notwendig ", sagte Yang. Im vergangenen Jahr überprüften die Behörden landesweit 160.000 Apps, von denen 191 aus den App-Stores entfernt wurden. Laut dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie wurden 39 App-Betreiber angewiesen, übermäßige oder illegale Datenerfassungspraktiken einzustellen.

Außerdem hat die Polizei im vergangenen Jahr über 13.000 Menschen festgenommen, die im Verdacht standen, illegal Daten gesammelt, gestohlen oder gekauft zu haben, sagte Zhong Zhong vom Ministeriums für Öffentliche Sicherheit am Freitag. Er fügte hinzu, dass der Kampf gegen Datenverbrechen in diesem Jahr verstärkt werden solle.

Laut Li Yuxiao, dem Generalsekretär des chinesischen Verbands für den Cyberspace, trage eine solche intensive Inspektion dazu bei, dass die App-Betreiber ihrer Pflichten bewusst werden und die Marktordnung erhalten bleibt. Außerdem kläre die Kampagne die Pflichten der einzelnen Ämter, was die Durchsetzung der Cybersecurity-Gesetze stärken wird.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: illegale Datenerfassung,Apps,Privatsphäre