Gesten können Schülern dabei helfen, sich neue Wörter in Mandarin zu merken

14.02.2019

 

Das Verständnis für Wörter in einer ausländischen Sprache kann für Schüler leichter sein, wenn die Lehrer jedes Wort mit einer Geste unterstreichen - selbst wenn die Geste willkürlich ist und nicht die eigentliche Bedeutung des Wortes repräsentiert. Dies geht aus einer Studie hervor, die von der Universität von Illinois veröffentlicht worden ist. Die 30 Teilnehmer der Studie waren alle englisch-amerikanische Muttersprachler oder Personen, die Englisch als erste Sprache betrachten. Ungefähr ein Drittel der Teilnehmer sah sich selbst als zweisprachig an, allerdings hatten auch diese Personen zuvor keine Erfahrung mit Mandarin.

 

Die Schüler sahen zu, als der Vortragende 18 neue Wörter in Mandarin vorstellte. Dabei präsentierte er die Wörter in Gruppen zu jeweils sechs Wörtern: sechs Wörter, begleitet von willkürlichen Gesten, ikonischen Gesten und ohne Gesten. Vortragende und Schüler wiederholten sowohl die chinesischen Wörter als auch die englischen Übersetzungen jeweils zwei Mal. Die Schüler sahen jedoch nur die Handbewegungen, die der Ausbildner mit den Worten verwendete und replizierten diese nicht.

 

Nach zwei Einheiten nahmen die Schüler an einem Multiple-Choice Test teil. Der Vortragende trug dabei die Wörter und die entsprechenden Gesten in willkürlicher Reihenfolge vor, und die Schüler wählten die englische Übersetzung für die Wörter aus einer Liste von vier Worten. Wenn die Wörter mit ikonischen oder zufälligen Gesten präsentiert wurden, war das Vermögen der Schüler zur Erinnerung der Bedeutung der Wörter um 8 bis 10 Prozent besser als bei den Wörtern, die ohne den Gesten vorgetragen wurden, fanden die Wissenschaftler heraus.

 

„Eine Verbesserung von 10 Prozent ist zwar nicht riesig, aber sie könnte die Ergebnisse der Schüler bei einem Test um eine Note nach oben verbessern“, sagte Kiel Christianson. Er ist ein UI-Psychologie-Professor für Bildung und einer der Co-Autoren der Studie. „Wir haben auch herausgefunden, dass die Gesten nicht unbedingt ikonisch sein müssen, um das Lernen zu verbessern. Die Vortragenden können irgendeine einzigartige Handbewegung verwenden, welche die Schüler nicht mit einem anderen Wort in Verbindung bringen müssen.“ Christianson sagt, dass diese Erkenntnisse aus pädagogischen Gründen wichtig seien, da viele Wörter nicht leicht durch Handgesten zu repräsentieren seien. Allerdings legt die Studie nahe, dass die Vortragenden von Fremdsprachen neue Wörter mit jeder Art von einzigartiger Geste in Verbindung bringen können, um das Lernen zu erleichtern.

 


Christianson und seine Co-Autoren vertreten die These, dass das bloße Betrachten der Vortragenden mit entsprechenden Handbewegungen beim Vorstellen von Wörtern den Schülern ermöglicht, in ihrer Vorstellung ein kinetisches Bild dieser Wörter zu erzeugen. Wenn neue Wörter mit willkürlichen Gesten verknüpft werden, die nicht repräsentativ für die Bedeutung des Wortes sind, bilden die Schüler in ihrem Gedächtnismöglicherweise eigenartige ad-hoc-ikonische Assoziationen zwischen den Gesten und den Wörtern, sagten die Wissenschaftler. „Die Visualisierung einer Geste mit jedem Wort erschafft verschiedene Wege in die Semantik der neuen Wörter und hilft den Schülern, sich diese besser zu merken“, sagte Christianson. Allerdings reduziert sich der Vorteil des Lernens mit Gesten dann, wenn die Schüler mit mehr als zehn bis zwölf neuen Wörtern gleichzeitig konfrontiert werden, fanden die Wissenschaftler heraus. 


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fremdsprache, USA, Manderin, Geste