Grippeepidemie fordert im Januar fast so viele Tote wie im ganzen Jahr 2018

22.02.2019

Die Zahl der Grippetoten auf dem chinesischen Festland ist im Januar fast so hoch gewesen wie im gesamten Jahr 2018 und liegt höher als die zusammengerechneten Opferzahlen der Jahre 2016 und 2017. Dies geht aus den jüngsten Zahlen der Nationalen Gesundheitskommission hervor.

 

 

Auf dem Festland waren im Januar mehr als 608.000 Grippefälle registriert worden, von denen 143 tödlich verliefen. Die Vergleichszahlen für den Vorjahreszeitraum waren 274.000 Erkrankungen und 56 Todesfälle.

 

Im ganzen Jahr 2018 verliefen 144 Grippefälle tödlich, während es 2016 nur 56 und im Jahre 2017 nur 41 Grippetote gegeben hatte.

 

Im Winter treten in ganz China die meisten Grippeerkrankungen auf, wobei im Januar  normalerweise der Höhepunkt der Epidemie erreicht ist.

 

Nach Angaben des Nationalen Grippezentrums würde die Zahl der Fälle zwischen 2. und 10. Februar absinken.

 

Die Nationale Gesundheitskommission hat bislang keine Angaben zu den Ursachen für den Anstieg der Grippefälle im Januar gemacht.

 

Li Xingwang, Experte für Infektionskrankheiten am Beijinger Ditan Krankenhaus, eine Fachklinik für Infektionskrankheiten, sagte, dass diesen Winter sehr viel mehr Menschen in bedenklichem Zustand eingeliefert worden seien als im letzten Winter.

 

"Wir standen sehr unter Druck, alle Stationen waren mit schweren Fällen belegt," so Li.

 

"Die meisten Patienten wurden von anderen Krankenhäusern, denen es an Isolierstationen und entsprechendem Knowhow im Umgang mit der Infektion mangelt, zu uns überwiesen."

 

Im Januar hätten sie die meisten Fälle gehabt, nun sei die Zahl rasch abgesunken.

 

"Im Allgemeinen ist die Zahl der Grippefälle in Beijing diesen Winter über wohl ähnlich hoch oder etwas höher als letzten Winter," sagt Li.

 

Yao Hangping, Professor für Infektionskrankheiten an der Universität Zhejiang, sagt, dass eine Influenza-Infektion normalerweise nicht zum Tode führt. Tritt sie aber bei Personen auf, die durch chronische Krankheiten wie Herz-Kreislaufproblemen oder Asthma geschwächt seien, sei das Risiko für einen tödlichen Verlauf weit höher.

 

"Jedes Jahr verändert sich der Virus, der eine Grippeepidemie auslöst, aber während des letzten Jahres sei keine Mutuation entdeckt worden, die den Virus sehr viel gefährlicher gemacht hätte," sagt Yao.

 

In den meisten Teilen Chinas gingen ab März die Grippefälle schrittweise zurück.

 

Guo Yanhong, stellvertretender Leiter der Abteilung für medizinische Verwaltung und Aufsicht der Nationalen Gesundheitskommission, sagt, dass vor der traditionellen Ferienwoche zum chinesischen Neujahrsfest, die am 10. Februar endete, medizinische Einrichtungen in ganz China dazu angewiesen worden seien, während der Ferientagen einen flächendeckenden 24-Stunden-Notdienst aufrechtzuerhalten, damit Notfallpatienten umgehend versorgt werden könnten.

 

Auch in Hongkong hat die Grippeepidemie zahlreiche Opfer gefordert: nach einem Bericht von ThePaper.cn seien bis Dienstag 226 Personen an Influenza gestorben, bei 75 Prozent von ihnen handelte es sich um ältere Menschen. Alle Betten für Patienten, die an Atemwegserkrankungen litten, seien in fünfzehn öffentlichen Krankenhäusern belegt gewesen, in manchen Kliniken hätten Patienten mehr als sieben Stunden warten müssen, bevor sie durch einen Arzt untersucht werden konnten. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Grippe,Opfer,Tote