Am 12. Juni beendete das in China eigenständig entwickelte größte Baggerschiff Asiens, die „Tiankun", erfolgreich seinen ersten Testlauf. Damit ist der erste Schritt getan, um die Tiankun zu einem wirklich wirksamen Mittel für Baggerarbeiten zu machen.

Sie ist 140 Meter lang, 27,8 Meter breit, baggert bis zu einer Tiefe von 35 Metern, verfügt über eine Gesamtleistung von 25.843 Kilowatt und eine Baggerleistung von 6600 Kilowatt, mit der sie 6000 Kubikmeter pro Stunde umsetzen kann. Damit hat China bewiesen, dass es selbständig ein schweres Baggerschiff der neuen Generation bauen kann und einen Durchbruch bei der Schlüsseltechnologie für diese Art Schiff erzielt hat.

Im Vergleich zu bisherigen Baggerschiffen kann die Tiankun bei der Technologie mit einigen Innovationen aufwarten. Beispielsweise ist das modernste intelligente Steuersystem für Baggerschiffe Chinas installiert. Dieses „Hirn" ist unter anderem in der Lage, in Echtzeit ein dreidimensionales Abbild der Bodenbeschaffenheit anzuzeigen und den Stand der Gezeiten zu berechnen. Durch einfache Eingaben kann das Schiff sich selbstständig positionieren und mit den Baggerarbeiten beginnen.

Ein schweres Baggerschiff gehört laut Experten zur Grundausstattung einer hochtechnisierten und kapitalintensiven Nation. In der Vergangenheit verfügten nur wenige Länder auf der Welt über das Knowhow, um ein derartiges Schiff zu konstruieren. Deshalb ist die selbstständige Konstruktion dieses Schiffes notwendig, um nicht auf Dritte angewiesen zu sein und Unabhängigkeit bei Flussbaggerarbeiten, der Öffnung von Fahrrinnen und marinen Bauprojekten zu erlangen.