China wird „künstliche Sonne“ in diesem Jahr fertigstellen

07.03.2019

China plant, den Bau des HL-2M Tokamak, der so genannten künstlichen Sonne, in diesem Jahr abzuschließen und eine Ionentemperatur von 100 Millionen Grad zu erreichen. Dies sagte ein Beamter der China National Nuclear Corporation am Sonntag.



Duan Xuru, der zugleich Mitglied des 13. Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) ist, äußerte sich am Rande der jährlichen Sitzung des obersten politischen Beratungsgremiums, die am Sonntag begann.

Das Tokamak-Gerät wurde entwickelt, um den Kernfusionsprozess zu replizieren, der natürlich in der Sonne und anderen Sternen stattfindet, um durch eine kontrollierte Kernfusion – die oft als "künstliche Sonne" bezeichnet wird – nahezu unendlich viel saubere Energie bereitzustellen.

Das Erreichen einer Ionentemperatur von über 100 Millionen Grad Celsius ist eine der drei Herausforderungen, um das Ziel der Nutzung der Kernfusion zu erreichen. Die Temperaturen im Kern der Sonne werden mit 15 Millionen Grad Celsius angegeben, was bedeutet, dass die Temperatur im Kern der Vorrichtung siebenmal höher sein wird als in der Sonne.

Die beiden anderen Herausforderungen sind die langfristige Beibehaltung der Fusion auf begrenztem Raum sowie ein ausreichend dichtes Profil, berichtete die Science and Technology Daily am Montag.

"Das künstliche Sonnenplasma besteht hauptsächlich aus Elektronen und Ionen, und die bestehenden Tokamak-Geräte des Landes haben in ihrem Kernplasma eine Elektronentemperatur von über 100 Millionen Grad Celsius sowie eine Ionentemperatur von 50 Millionen Grad Celsius erreicht, und es ist das Ion, das in dem Gerät Energie erzeugt", sagte Duan den Medien.

Um die Ionentemperatur auf über 100 Millionen C zu erhöhen, benötigen wir Geräte mit höheren Parametern, die mehr Energie injizieren und absorbieren sowie in einem fortschrittlicheren Arbeitsmodus operieren können, sagte Duan.

Das neue HL-2M-Gerät wird über solche Fähigkeiten verfügen und hoffentlich den elektrischen Plasmastrom des aktuellen Geräts von einer Billion auf drei Billionen Ampere erhöhen, was die Parameter des Plasmas und die Geräteleistung erheblich verbessern würde. Dies würde eine wichtige technische Unterstützung für Chinas Beteiligung am Experiment und Betrieb des Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktors (ITER) sowie die unabhängige Planung und den Bau zukünftiger Fusionsreaktoren darstellen, berichtete Science and Technology Daily.

Der ITER ist ein großes internationales wissenschaftliches Projekt, bei dem es sich um eine internationale Kooperation von 35 Ländern – einschließlich China, Russland und den USA – handelt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,künstliche Sonne,Kernfusion