Auf den diesjährigen politischen Tagungen in China ist der Aufbau der Großen Bucht von Guangdong, Hongkong und Macao ein heiß diskutiertes Thema.

In dieser Region soll ein neues Modell für die offene Wirtschaft geschaffen werden: Zum einen soll eine hochkarätige, qualitative Entwicklung gesichert werden. Zum anderen soll in einer Region mit zwei gesellschaftlichen Ordnungen, drei Zollzonen, drei Währungen und drei gesetzlichen Systemen nach einer neuen Entwicklungsmöglichkeit chinesischer Prägung gesucht werden.

Im Februar hat die chinesische Regierung ein Entwicklungsprogramm für die Große Bucht veröffentlicht. Mit dem Programm sollen unter anderem die politischen Systeme angepasst und die Zirkulation von produktiven Elementen vereinfacht werden. Eine Vereinfachung von Personalkontakten, Zollformalitäten sowie der Ein- und Ausreise von Fahrzeugen und Personen wird ebenso angestrebt. Zudem sollen die Beschäftigten und Existenzgründer aus Hongkong und Macao in Guangdong unterstützt werden.

Die Große Bucht in Südchina ist fast so groß wie die drei Buchtregionen von New York, San Franzisco und Tokio zusammen, ihre Umschlagskapazität für Container beträgt das 4,5-Fache des Gesamtvolumens der drei genannten großen Buchtregionen. Doch nur mit Erneuerung der Systeme können Durchbrüche erzielt werden. Die unterschiedlichen Systeme, die einer effektiven, günstigen Zirkulation von produktiven Elementen im Wege stehen, können im Geist der Rechtsstaatlichkeit, Internationalisierung und Erleichterung erneuert und verbunden werden.

Analytiker meinen, die Reformen könnten im Finanzbereich ansetzen. So solle der Vorteil von Hongkong als ein internationales Finanzzentrum – es ist die zweitgrößte Börse in Asien und die viertgrößte weltweit sowie das weltgrößte Zentrum für Offshore-RMB-Geschäfte – voll entfaltet werden. Durch die Verbindung der Finanzmärkte in Hongkong und im chinesischen Binnenland könnten die Optimierung der Fertigungsindustrie und die wissenschaftlich-technische Innovation finanziert werden.