PKKCV-Mitglied: Mehr internationale Kooperation beim industriellen Internet Exklusiv
Von Chen Qi
Im diesjährigen Arbeitsbericht der chinesischen Regierung wird darauf hingewiesen, dass eine Umwandlung und Aufwertung der traditionellen Industrien angestoßen werden muss. Es müssen Plattformen für das industrielle Internet geschaffen und das Konzept "Smart+" ausgeweitet werden, um der Fertigungsindustrie Kraft für die Transformation und Aufwertung zu geben. Mitglied des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) und Dekanin des chinesischen Forschungsinstituts für das industrielle Internet Xu Xiaolan hat dieses Jahr einen Vorschlag für ein nationales Innovationssystem für das industrielle Internet vorgebracht.
Das industrielle Internet ist das Produkt einer Verschmelzung neuer Informationstechnologie mit der Fertigungsindustrie. Durch die umfassende Verknüpfung von Mensch, Maschine und Objekt wird eine digitalisierte, vernetzte und intelligente Industrie umgesetzt. Xu Xiaolan ist der Ansicht, dass das industrielle Internet ein Punkt ist, an dem ein Durchbruch bei der Transformation zu einer hochqualitativen Entwicklung der Industrie möglich ist. Das industrielle Internet zu entwickeln, sei derzeit dringend und notwendig. Sie erklärt: "Nach dem Internet für Konsumenten stellt das industrielle Internet eine neue historische Chance dar". Entwickelte Länder, wie die USA, Japan und die Europäische Union würden gerade daran arbeiten Hindernisse bei Technologie, Kapital und Fachkräften zu überwinden, um mit voller Kraft das industrielle Internet zu entwickeln.
Xu Xiaolan sagte vor kurzem im Interview mit China.org.cn, dass das globale industrielle Internet sich gerade in einer Schlüsselphase befinde, in der die Situation der Industrie noch nicht gefestigt ist. Deshalb entwickle es sich zu einem Hotspot des globalen Wettbewerbs. Sie sagt, dass die Entwicklung des chinesischen industriellen Internets in den letzten gut zwei Jahren sichtbare Erfolge erzielt habe, sodass eine gute Ausgangslage geschaffen worden sei. Allerdings besteht zu den entwickelten Ländern noch ein größerer Abstand in Bereichen wie der Entwicklung von Kerntechnologien. "Wir müssen mehr Gas geben, mehr investieren, mehr Ressourcen bereitstellen. Erst dann können wir den Unternehmen helfen, die Chance zu ergreifen, und die hochqualitative Entwicklung der Industrie vorantreiben".
Xu Xiaolan ist der Meinung, dass die Entwicklung des industriellen Internets in China gegenüber Ländern wie den USA und Deutschland ihre eigenen Besonderheiten aufzuweisen habe. Zum einen ist China eine Industriemacht mit voll ausgebildeten Systemen und allen industriellen Kategorien. Für die innovative Entwicklung des industriellen Internets hält es umfassende Anwendungsmöglichkeiten und einen breiten Markt bereit. Andererseits befindet sich die chinesische Fertigungsindustrie noch in einer Phase des Übergangs von Low-End zu mittlerem High-End und viele Unternehmen verfügen noch über ein verhältnismäßig geringes Digitalisierungsniveau. Die Basis um das industrielle Internet weiterzuentwickeln ist also eher schwach. Deshalb ist der Entwicklungsmodus des industriellen Internet in China nicht identisch mit der deutschen Industrie 4.0 oder dem amerikanischen industriellen Internet und es muss ein eigener Entwicklungsweg gefunden werden.
Auch wenn Unterschiede und Konkurrenz vorhanden sind, betont Xu Xiaolan, dass alle Länder ein gemeinsames Ziel haben, nämlich eine digitalisierte, vernetzte und intelligente Fertigungsindustrie zu schaffen, um die industrielle Entwicklung zu fördern. "Die globale Integration der Wirtschaft ist ein genereller Trend", sagt Xu Xiaolan, "in der Welt der Zukunft trägt jeder immer auch einen Teil des anderen in sich. Immer mehr Länder identifizieren sich mit der von China hervorgebrachten Idee einer Gemeinschaft mit geteilter Zukunft für die Menschheit. Unter solch einer Voraussetzung ist Kooperation immer die beste Wahl".
Sie schlägt vor, im Rahmen der Seidenstraßeninitiative die Kooperation im Bereich des industriellen Internet zu verstärken. Einerseits müssen die chinesischen Vorreiter animiert werden "hinauszugehen" und in den Anrainerstaaten der Seidenstraßeninitiative neuartige Infrastruktur auf- bzw. umbauen sowie eine Reihe von Kooperationsbasen mit Modellcharakter, Technologieparks und Fabriken errichten. Andererseits muss aktiv überlegt werden die weltweiten Vorreiter "hereinzuholen", um eine zu Chinas Entwicklungsbedürfnissen passende Kooperation anzustoßen.