Gedenktag
Immer mehr Shanghaier entscheiden sich für Seebestattung
Die Zahl der Menschen, die sich für eine Seebestattung von verstorbenen Familienmitgliedern entscheidet, ist in Shanghai in den vergangenen 28 Jahren gestiegen, so das regionale Büro für Zivilangelegenheiten.
Archivfoto: Bürger streuen die Asche ihrer verstorbenen Verwandten bei einer Seebestattung in nordchinesischen Tianjin ins Meer (Foto vom 31. März 2013).
Die Zahl der Menschen, die sich für eine Seebestattung von verstorbenen Familienmitgliedern entscheiden, ist in Shanghai in den vergangenen 28 Jahren gestiegen, so das regionale Büro für Zivilangelegenheiten. Der jährliche Gedenktag der Stadt für auf See bestattete Personen wurde am 16. März vor dem Tag des Qingming-Fests, das auf den 5. April dieses Jahres fällt, von dem Büro in Binhai Guyuan (Seaside Old Garden) im Bezirk Fengxiang abgehalten. In einer Pressemitteilung des Büros heißt es, dass die Asche von 44.652 Einwohnern Shanghais auf See gestreut wurde, seit die Stadt im Jahr 1991 Seebestattung einführte.
Wang Yan, eine Managerin von Feisi, dem Hauptbetreiber der Seebestattungsdienste der Stadt, wurde vom regionalen Nachrichtenportal Eastday.com mit den Angaben zitiert, dass 2018 insgesamt 4.132 Menschen auf See bestattet worden seien. Sie rechnet damit, dass die Zahl in diesem Jahr auf 4.500 steigen wird. Feisi bietet kostenlose Fahrten für bis zu sechs Familienmitglieder zur Teilnahme an der Bestattung auf einer Fähre im ausgewiesenen Bestattungsgebiet in der Nähe der Insel Changxing an der Mündung des Jangtse-Flusses ins Ostchinesische Meer an.
Seebestattungen, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden, machen inzwischen rund drei Prozent aller Bestattungen in Shanghai aus. Die Stadt hat in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund ihrer begrenzten Landfläche Seebestattungen gefördert. Derzeit wird für jede Familie, die sich für eine Seebestattung entscheidet, ein Zuschuss von 4.600 Yuan (600 Euro) gewährt – 3.000 Yuan für die Familie und 1.600 Yuan für das Unternehmen, um die Kosten zu decken. Die Subvention hatte 1999 nur einen Wert von 150 Yuan. Qiao Kuanyuan, Professor an der Universität Shanghai für Wissenschaft und Technologie sowie Ausschussmitglied des Chinesischen Bestattungsverbandes, erklärte gegenüber dem in Shanghai ansässigen Nachrichtenkanal The Paper, dass bei einer Umfrage von 2017 insgesamt 24,7 Prozent der Befragten Seebestattungen akzeptierten. Im Jahr 2003 waren es nur 4 Prozent gewesen.