Europareise
Xi lobt Zusammenarbeit mit Italien
China stehe bereit, um mit Italien im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative zu kooperieren und so das Entwicklungsmodell Italiens zu stärken, um die bilateralen Beziehung auf eine neue Ebene zu heben, so Staatspräsident Xi Jinping in einem in der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera veröffentlichten Artikel. Am Freitag beginnt die Europareise Xis, in deren Rahmen er Italien, Monaco und Frankreich besuchen werde.
Obwohl sie weit auseinanderlägen, waren China und Rom vor 2.000 Jahren über die alte Seidenstraße miteinander verbunden, schreibt Xi in dem Artikel und hebt den kulturellen Austausch zwischen beiden Ländern in der fernen Vergangenheit hervor.
Beijing sei bereit, die Zusammenarbeit in den Bereichen Verkehr auf dem Land- und Seeweg, Luft- und Raumfahrt und Kulturaustausch zu vertiefen, um den Gürtel und die Straße der Zukunft zu schaffen.
"Ich stehe auf dieser Reise zur Verfügung, um mit den Spitzen der italienischen Politik die Blaupause der künftigen sino-italienischen Beziehungen zu erarbeiten," so Xi.
Er ruft beide Seiten dazu auf, das Potenzial für Partnerschaften in den Sektoren Hafenlogistik, Schifffahrt, Energie, Telekommunikation und Medizin zu gegenseitigem Nutzen und dem Erzielen von Win-Win-Ergebnissen auszuschöpfen.
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat die Unterzeichnung mehrerer Absichtserklärungen im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative während des Besuchs von Xi angekündigt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Demnach wäre Italien das erste G7-Land (Gruppe der sieben höchstentwickelten Industrienationen), das sich an der Initiative beteiligte.
Auf einer Pressekonferenz in Beijing am Mittwoch sagte der stellvertretende Außenminister Wang Chao, dass China die Beteiligung Italiens an der Initiative zu schätzen wisse.
"Wir sind der Überzeugung, dass die Unterzeichnung der Kooperationsabkommen zum Nutzen beider Länder ist," sagte Wang und ergänzte, dass die Initiative auf Ergebnisse ziele, die zu beiderseitigem Nutzen der Partner seien.
Bezüglich der Vorbehalte gegenüber der Initiative sagte Wang, die Praxis werde beweisen, dass das Großprojekt positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Wirtschaft beider Länder und die bilaterale Zusammenarbeit haben werde.
Investitionen chinesischer Unternehmen in die Infrastruktur Europas seien rein geschäftlicher Natur und hielten sich auf der Grundlage von Gleichheit, gegenseitigem Nutzen und Transparenz an die Regeln des Marktes.
Der Staat werde weiterhin chinesische Unternehmen darin unterstützen, mit italienischen Partnern Kooperationsprojekte im Bereich Telekommunikation zu entwickeln, vor allem beim Aufbau eines 5G-Netzes, so Wang.
In den letzten Jahren hätten beide Länder eine beachtliche Wirtschaftskooperation vorzuweisen. Im vergangenen Jahr überschritt der bilaterale Handel die 50-Milliarden-US-Dollar-Marke, während sich die Investitionssumme beider Seite auf mehr als 20 Milliarden US-Dollar belief.
In seinem Artikel ruft Xi zu einer Intensivierung der Absprachen mit Italien auf internationalem Parkett und innerhalb der multilateralen Organisationen UN, G20 und der Welthandelsorganisation (WTO) auf.
China sei bereit zu einem Ausbau der Kommunikation und Kooperation mit Italien bei wichtigen Fragen wie Weltordnungspolitik, Klimawandel und Reform der WTO, damit die gemeinsamen Interessen beider Länder gewahrt würden, und man Multilateralismus, und Freihandel hochhalten und Frieden, Entwicklung und Wohlstand der Welt fördern könne.
Wang sagte zu Xis Besuch in Monaco, dass dies ein neues Kapitel der bilateralen Beziehungen aufschlagen werde, was ein gutes Beispiel für das Verhältnis zwischen großen und kleinen Ländern liefern könne.
In Frankreich, so Wang, werde Xi mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron über die Beziehungen zwischen China und Frankreich und China und der Europäischen Union sprechen. Dabei sollten auch regionale und internationale Fragen erörtert werden.
Die beiden Präsidenten werden der Unterzeichnung mehrerer Kooperationsabkommen in den Bereichen Energie, Verkehr, Landwirtschaft, Finanzwesen, Wissenschaft und Technik und Kultur beiwohnen.
"Wir sind davon überzeugt, dass die Reise von Präsident Xi die hochrangige Zusammenarbeit Chinas mit diesen drei Ländern voranbringen wird und einen frischen Wind in die Beziehungen Chinas mit der EU bringen kann. Sie wird der Seidenstraßen-Initiative neue Räume eröffnen, damit mehr Menschen in China und Europa vom Wirtschaftsaustausch profitieren und neue Beiträge zum Frieden und der Entwicklung in der Welt geleistet werden können," sagte Wang.