Italien tritt der Seidenstraßen-Initiative bei
Italien ist das erste G7-Land – die führenden sieben Industriestaaten der Welt – , das der Seidenstraßen-Initiative beigetreten ist.
Staatspräsident Xi Jinping und der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte wohnten nach ihren Gesprächen der Unterzeichnung der entsprechenden Dokumente zwischen den beiden Regierungen in Rom bei.
Beide Seiten würdigten das große Potenzial der Initiative für den Ausbau der Verkehrswege und zeigten sich entschlossen, die Zusammenarbeit auf den Gebieten Logistik, Seefahrt und anderen auszubauen.
Bei seinen Gesprächen mit Conte sagte Xi, die historische Gegebenheit, dass China und Italien an den beiden Enden der antiken Seidenstraße lägen, lasse es nur natürlich erscheinen, dass sie auch bei der Seidenstraßen-Initiative zusammenarbeiteten.
Die beiden Länder sollten ihre Absichtserklärung zum Anlass nehmen, die Initiative mit Italiens eigenen Entwicklungsplänen zur Deckung zu bringen, was den Ausbau der Seehäfen Norditaliens und Investitionen im Lande einschließe.
Er rief dazu auf, die bilaterale Zusammenarbeit auf solch wichtigen Gebieten wie Raumfahrttechnik. Infrastruktur, Verkehr, Energie und Umweltschutz auszubauen. Auch sei es wünschenswert, gemeinsam auf Drittmärkten aufzutreten.
Conte sagte, dass er die Teilnahme an der Initiative als historische Gelegenheit Italiens auffasse, und darauf vertraut, dass dieser Schritt für beide Länder ein größeres Potenzial für Kooperation eröffne.
Der italienische Ministerpräsident sagte, dass er beabsichtige, am Zweiten Forum der Seidenstraßen-Initiative für internationale Zusammenarbeit teilzunehmen, die nächsten Monat in Beijing stattfindet.
Der italienische Volkswirt und Chinaexperte Michele Geraci lobte die Unterzeichnung der Absichtserklärung als eine "Win-win-win-Situation für Italien, das übrige Europa und China" und sagte, dass er davon ausgehe, dass sich weitere europäische Staaten der Initiative anschließen.
Geraci erinnerte an die Bedenken der Vereinigten Staaten, als im Jahre 2015 Großbritannien der von China initiierten Asian Infrastructure Investment Bank beitreten wollte, Bedenken, die sich erst zerstreuten, als andere europäische Staaten dem Beispiel der Briten folgten.
"Ich denke, dass dies auch im Falle der Seidenstraßen-Inititiative der Fall sein werde," so Geraci.
Sun Zhaolong, Wissenschaftler an der Akademie für gegenwärtige China- und Weltstudien, schreibt in einem Artikel, dass Italiens Beitritt zur Initiative eine beispielgebende Rolle für andere Länder geben werden, sich dieser internationalen Kooperation anzuschließen, wobei in einigen Ländern bestehende Bedenken zunehmend zerstreut würden.
In einem Interview sprach sich der frühere italienische Ministerpräsident Roman Prodi ebenfalls für die Teilnahme Italiens an der Initiative aus.
In ihren Gesprächen waren sich Xi und Conte ebenfalls darüber einig, gemeinsam den Multilateralismus hochzuhalten, den Freihandel zu fördern und die Beziehungen zwischen China und der EU zu festigen.
Die beiden Länder sollten gemeinsam den freien Handel fördern und Investitionen erleichtern, weiterhin die Kommunikation über wichtige Weltfragen pflegen, die Reform der Welthandelorganisation (WTO) vorantreiben, den Klimawandel bekämpfen und gemeinsam den Multilateralismus hochhalten, so Xi.
Conte nannte Xis Besuch sehr bedeutsam, denn er würde die bilateralen Beziehungen auf eine höhere Ebene heben.
Italien unterstütze entschlossen Multilateralismus und Freihandel, wobei die Verständigung und die Kooradination mit China ausgebaut werden sollte, um so eine stabile und gesunde Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU zu fördern.
Während seines Besuchs in Italien führte Xi auch Einzelgespräche mit dem Präsidenten des italienischen Abgeordnetenhauses, Roberto Fico, und der Präsidentin des Senats, Maria Elisabetta Alberti Casellati, und regte dabei eine Intensivierung des Austauschs und der Zusammenarbeit beider Seiten in Gesetzgebungsfragen an.