Chinesisches Reisprojekt mit Erfolg in Asien und Afrika
Ein von chinesischen Wissenschaftlern angeführtes landwirtschaftliches Projekt mit einer Laufzeit von zehn Jahren hat dazu beigetragen, die Armut von mehr als 1,6 Millionen landwirtschaftlichen Haushalten in 18 asiatischen und afrikanischen Ländern durch den Anbau von ertragreichen und widerstandsfähigen Reissorten zu lindern.
Li Zhikang (links)
Das von der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften geleitete Projekt „Green Super Rice" habe 78 Reissorten hervorgebracht, deren Ernte pro Hektar im Durchschnitt um 20 Prozent zunimmt, während der Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und Bewässerung auf ein Minimum reduziert werde, sagte Li Zhikang, Professor und Forscher an der Akademie und führendes Mitglied des Projekts, am Dienstag.
Die mit den Sorten in den teilnehmenden Ländern bepflanzte Gesamtfläche sei bis Ende letzten Jahres auf 6,12 Millionen Hektar angewachsen, darunter etwa 3,4 Millionen Hektar auf den Philippinen, 1,3 Millionen Hektar in Indien und 1,1 Millionen Hektar in Vietnam.
„Anstatt nur die hohen Erträge zu betonen, ist das Projekt Green Super Rice darauf ausgerichtet, stabile Erträge zu gewährleisten und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Kulturpflanzen gegen Dürre, Überschwemmungen und Krankheiten zu erhöhen", erklärte Li.
„Die Landwirte können so eine große Menge an Ressourcen wie Düngemittel oder Bewässerungswasser einsparen, um diese Probleme zu bekämpfen", fügte er hinzu.
Die Nachhaltigkeit des Ansatzes werde von philippinischen Agrarforschern und Landwirten begrüßt, sagt Jose Yorobe, ein Berater des International Rice Research Institute auf den Philippinen. Er besuchte am Dienstag in Beijing ein Treffen mit Dutzenden von Vertretern der Teilnehmerländer, die den Abschluss des Projekts feierten.
„Aufgrund des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums stehen die Entwicklungsländer nun unter Druck, die Reisproduktivität zu steigern", erläuterte er. „Einige moderne Sorten mit hohem Ertrag sind immer noch anfällig für schlechtes Wetter, Schädlinge und Krankheiten."
Yorobe sagte, Studien vor Ort hätten gezeigt, dass die durch das Projekt Green Super Rice auf den Philippinen eingeführten Sorten in rauen Umgebungen gedeihen und stabile Erträge aufrechterhalten können.
„Nachdem der Taifun Haiyan im November 2013 über die Insel Leyte im Zentrum der Philippinen gefegt war, stellten wir fest, dass die Sorte Green Super Rice eine der wenigen ist, die noch wächst, wenn sie in Salzwasser getaucht wird", sagte er. „Die Bauern vor Ort waren begeistert und hatten wieder Hoffnung."
In Westafrika wurden sechs Green Super Rice-Sorten mit hohem Ertragspotenzial und starker Toleranz gegenüber Dürre, Salzgehalt und Eisentoxizität entwickelt, und laut Baboucarr Manneh, einem Forscher am African Rice Center in der Elfenbeinküste, wurden rund 14,5 Tonnen solcher Samen an lokale Reiszüchter verteilt.
Laut Li endete das Projekt vor kurzem, als die Sponsorengelder der Bill & Melinda Gates-Stiftung wie geplant endeten. „Es wird jedoch erwartet, dass dank der Mittel aus den bilateralen Kooperationen im Rahmen der Seidenstraßeninitiative und der Süd-Süd-Zusammenarbeit mehr Green Super Rice-Arten eingeführt werden."
Gary Atlin, ein leitender Programmbeauftragter der Gates-Stiftung, sagte, das Projekt zeige ein neues Modell der Zusammenarbeit, bei dem Reiswissenschaftler aus verschiedenen Ländern zusammenarbeiten könnten, um die lokalen Bedürfnisse zu verstehen und Lösungen auf globaler Basis zu entwickeln.
„Die Expertise chinesischer Wissenschaftler in Reiszüchtung und -anbau ist eine enorme Ressource für die Entwicklungsländer", sagte er. „Ich glaube, dass es noch viele Jahre dauern wird."