Kapitalmarkt

China erwartet mehr Börsengänge in der zweiten Jahreshälfte 2019

05.04.2019

Erwartungen zufolge wird die Zahl der Börsengänge auf dem chinesischen Festland und in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong in der zweiten Jahreshälfte 2019 zunehmen, nachdem sie in den ersten drei Monaten des Jahres zurückgegangen war, teilte Deloitte China am Mittwoch in einem Bericht mit.



Unsicherheit in den chinesisch-amerikanischen Handelsgesprächen und der Brexit beeinflussten die weltweiten Börsengangsaktivitäten im ersten Quartal, hieß es in dem Bericht. Die Hongkonger Börse belegte bei der Höhe der Kapitalbeschaffung durch Börsengänge im Berichtszeitraum weltweit den zweiten Platz, bei einem gleichzeitigen Rückgang der neuen Börsengänge.

Zum 31. März verzeichnete Hongkong 37 neue Börsengänge, was einer Kapitalbeschaffung von insgesamt 20,4 Milliarden Hongkong-Dollar (2,3 Milliarden Euro) entspricht. Die Zahl der Börsengänge reduzierte sich um 42 Prozent gegenüber den vorherigen 64 Börsengängen, während die Kapitalbeschaffung von zuvor 24,4 Milliarden Hongkong-Dollar um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückging.

„Die Statistiken, insbesondere das Fehlen großer, prominenter Geschäfte und ein Rückgang der Anträge zur Börsennotierung können auf eine schwächere Leistung des Marktes für Börsengänge in Hongkong hindeuten“, sagte Edward Au, Vizeleiter der nationalen Börsengangsgruppe bei Deloitte China, in dem Bericht.

Obwohl die Neunotierungen auf dem Festland aufgrund strenger regulatorischer Anforderungen niedrig blieben, haben die Börsen in Shenzhen und Shanghai andere wichtige Börsenplätze übertroffen und nehmen die dritte und vierte globale Position ein. Insgesamt 31 Börsengänge brachten 25,6 Milliarden Yuan (3,4 Milliarden Euro) ein. Im Vorjahreszeitraum brachten 37 Börsengänge 40,7 Milliarden Yuan ein.

„Auf dem A-Aktienmarkt fanden zahlreiche Börsengänge von verschiedenen städtischen und landwirtschaftlichen Geschäftsbanken sowie von Wertpapierfirmen statt, die Liquidität anzogen. Wir erwarten, dass ähnliche zusätzliche Notierungen den Abwärtsdruck auf die Wirtschaft mildern werden“, sagte Anthony Wu, Leiter des chinesischen A-Aktien-Kapitalmarktes der nationalen Börsengangsgruppe bei Deloitte China, in dem Bericht.

„Eine der wichtigsten Prioritäten der chinesischen Regierung ist die Bereitstellung von mehr Kreditfazilitäten von größeren und kleineren Banken an Privatunternehmen sowie kleine und kleinste Unternehmen.“

Mit der neuesten Einführung eines Zulassungs- und Überprüfungsverfahrens für die Aufnahme von Zulassungsanträgen für den Technologie-Index (Sci-Tech Innovation Board) werden dem Bericht zufolge ab Mitte des zweiten Quartals neue Börsengänge florieren.

„Wie diese New-Economy-Emittenten bewertet, mit einem Preis versehen, gezeichnet und nach der Aktienemission gehandelt werden, wird Auswirkungen auf zukünftige Börsengänge von New-Economy-Unternehmen in Hongkong und den USA haben“, sagte Au.

„Die A-Aktien erfreuen sich seit langem einer besseren Bewertung, die mit der frühzeitigen Einführung des neuen Indexes weiter erhöht werden könnte“, sagte er. „Mit der Erweiterung der Emittentenbasis des neuen Indexes werden die Investoren jedoch reif und der A-Aktienmarkt im Laufe der Zeit immer internationaler. Es wird erwartet, dass sich die Lücke zwischen der Bewertung von A-Aktien und Aktien in Hongkong auf längere Sicht allmählich schließt. Letztendlich werden diese neuen Notierungskandidaten die Entscheidung über die Notierungsorte wahrscheinlich auf der Grundlage ihrer Geschäftsentwicklungsstrategien und ihrer Zielinvestorenbasis treffen.“

Deloitte hielt an seiner Prognose für die Börsengangsaktivitäten Hongkongs in diesem Jahr fest – rund 200 Börsengänge im Wert von mindestens 180 Milliarden Hongkong-Dollar. Das Beratungsunternehmen erwartet, dass im Jahr 2019 rund 110 bis 150 neue Börsengänge mit 140 bis 170 Milliarden Yuan auf dem A-Aktienmarkt im Hauptindex, dem Index für kleinere und mittelgroße Unternehmen und dem ChiNext Index abgeschlossen werden. Weitere 90 bis 110 Börsengänge könnten letztendlich auch im Technologie-Index lanciert werden.

Aus den bestehenden Modellen der doppelten Börsennotierung (A und H-Aktien) und dem chinesischen Freiverkehrssystem für den Aktienhandel (NEEQ) und H-Aktien könnten sich allmählich weitere neue Wege der Börsennotierung und Börsennotierungsmodelle ergeben, die zur Expansion der beiden Kapitalmärkte beitragen, den Status Hongkongs als internationalen Finanzplatz stärken und den A-Aktien-Kapitalmarkt weiter internationalisieren, hieß es in dem Bericht.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Börsengänge,2019