Guangzhou führt 3D-Druck zur Wiederherstellung von Köperteilen bei Verstorbenen ein
Das Bestattungszentrum der Stadt Guangzhou versucht, 3D-Druck-Technologie einzuführen, um bei Unfällen beschädigte Körperteile von Verstorbenen wiederherzustellen.
Ein spezieller 3D-Drucker arbeitet neben einer Vitrine mit verschiedenen Imitationen von Körperteilen in einem Bestattungsinstitut in Guangzhou, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Guangdong. Das Bestattungszentrum der Stadt versucht, die neue Technologie einzuführen, um bei Unfällen beschädigte Körperteile von Verstorbenen wiederherzustellen. „Wir wollen, dass der Verstorbene in Würde geht“, sagte Yu Jiaqi (Pseudonym), eine Einbalsamierungsexpertin in dem Bestattungsinstitut. Der 3D-Druckdienst wurde Anfang April eingeführt, der Zeit, in der die Chinesen ihre verstorbenen Familienangehörigen und Freunde ehren.
Nicht wenige Menschen, die bei Verkehrsunfällen, Bränden, Zusammenstürzen oder Bergbauunfällen ums Leben kommen, seien von Schäden am Gesicht oder schwerwiegenden Verformungen betroffen, was das Leid ihrer Familien und Freunde verschlimmere, so das Bestattungsinstitut, das jedes Jahr 35.000 Leichen bestattet, von denen etwa 30 wiederhergestellt werden müssen. Yu sagte, die meisten Wiederherstellungen seien bei Gesichtern. „Obwohl es keine große Zahl ist, gibt jede erfolgreiche Wiederherstellung den Verstorbenen größten Respekt und verschafft den Angehörigen großen Trost.“ Bisher wurden Wiederherstellungen manuell mit Plastilin, Gips und Ton durchgeführt. Eine Gesichtswiederherstellung dauerte normalerweise 15 bis 30 Tage. Yu sagte, nicht nur das lange Warten, sondern die manchmal kaum befriedigende Wiederherstellung verlängere den Schmerz für die Familie und die Angehörigen. „Die Materialien können sich leicht verformen. Wir haben nach besseren Wegen gesucht, um die ursprüngliche Form des Verstorbenen wiederherzustellen", sagte sie.
Li Zhijian, stellvertretender Leiter des Bestattungsdienstzentrums, sagte, dass der 3D-Druck nur 10 Tage dauere, um ein realistischeres und akkurateres Ergebnis zu erhalten, und die Struktur sei stärker und fühle sich eher an wie echte Haut. Nach der digitalen Modellierung auf der Grundlage von Fotos des Verstorbenen und der Rücksprache mit den Angehörigen braucht der Drucker 10 bis 20 Stunden, um eine Gesichtsform herzustellen. Dann schminkt eine Kosmetikerin die Form.
Der 3D-Druckservice wurde gemeinsam vom Bestattungszentrum und einem Labor unter dem chinesischen Ministerium für zivile Angelegenheiten entwickelt und auf den Markt gebracht. Der Preis hängt vom Grad der Beschädigung der Körperteile der Verstorbenen ab. Li sagte, die Einführung des 3D-Drucks bei Bestattungsunternehmen sei nicht nur eine Erweiterung der Anwendungsbereiche, sondern spiegele auch die humanistische Sorgfalt der Technologie wider.