China und Japan einigten sich am Sonntag auf einen Konsens über die Stärkung der Beziehungen während eines hochrangigen wirtschaftlichen Dialogs, der sich auf Fragen der Handels- und Investitionskooperation, der regionalen wirtschaftlichen Integration und der globalen wirtschaftspolitischen Steuerung konzentrierte. Staatsrat und Außenminister Wang Yi und der japanische Außenminister Taro Kono leiteten am Sonntag das hochrangige Treffen in Beijing.

Der erste Dialog, der 2010 in China stattfand, fiel ebenfalls in eine Phase der Abschwächung des globalen Wachstumsausblicks. Auch jetzt teilte der Internationale Währungsfonds am Dienstag mit, dass das globale Wachstum in diesem Jahr voraussichtlich weiter auf 3,3 Prozent sinken werde, verglichen mit den geschätzten 3,5 Prozent aus dem Januar.

Wang sagte in den einleitenden Bemerkungen, dass sich in der bilateralen Zusammenarbeit auch in wirtschaftlichen Bereichen positive neue Signale zeigen würden, die den grundlegenden Interessen der beiden Länder entsprächen.

Weiter sagte er, dass tiefgreifende und komplexe Veränderungen auf der internationalen Bühne stattfänden. China und Japan sollten als große Volkswirtschaften zusammenarbeiten, um die Triebkräfte für den Weltfrieden, Stabilität und Entwicklung zu schaffen.

Wang forderte die beiden Länder auf, die bilaterale Handels- und Investitionskooperation zu stärken, die Seidenstraßeninitiative gemeinsam zu bauen und die Zusammenarbeit mit Dritten aktiv zu fördern.

Er forderte außerdem frühzeitig den Abschluss von Verhandlungen über die regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) sowie das Freihandelsabkommen zwischen China und Japan mit der Republik Korea, um den wirtschaftlichen Integrationsprozess in Ostasien anzuführen.

Kono sagte, die beiden Länder sollten ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit vorantreiben, um den zunehmenden Unsicherheiten der internationalen Lage zu begegnen, gemeinsam das auf Regeln basierende multilaterale Handelssystem zu schützen und die Koordinierung der globalen wirtschaftspolitischen Steuerung zu stärken.

Die beiden asiatischen Nachbarn führen seit 2007 den wirtschaftlichen Dialog, obwohl es aufgrund von Streitigkeiten in einer Reihe von Fragen zu einer Unterbrechung der Beziehungen in den letzten acht Jahren kam: Der Dialog wurde im vergangenen April mit der vierten Runde in Tokio wieder aufgenommen, wodurch die Beziehungen sich wieder verbesserten.

Präsident Xi Jinping hatte auf internationalen Treffen mehrere Treffen mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe und Abe stattete seinerseits China im Oktober einen offiziellen Besuch ab.

Die beiden Regierungen entschieden, dass 2019 ein Jahr des Jugendaustausches zwischen China und Japan sein werde. Die Eröffnungszeremonie für diese Veranstaltung fand am Sonntag in Beijing statt.

Um die Beziehungen zwischen den Menschen zu fördern, planen die beiden Länder in den nächsten fünf Jahren auch gegenseitige Besuche für 30.000 Jugendliche voneinander.