Seltene Riesenweichschildkröte stirbt nach künstlicher Befruchtung

16.04.2019

Eine von weltweit vier verbliebenen Jangtse-Riesenweichschildkröten ist in Ostchina nach einer künstlichen Befruchtung gestorben.  Dabei könnte es sich um die weltweit letzte, weibliche Jangtse-Riesenweichschildkröte handeln. Sie ist am Samstag nach einem abgebrochenen Versuch einer künstlichen Befruchtung vom Freitag in einem Zoo in Suzhou, eine Stadt in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, gestorben. Die Schildkröte ist Chinas einzige verbliebene, weibliche Jangtse-Riesenweichschildkröte und war mehr als 90 Jahre alt. Nunmehr sind weltweit nur noch drei bekannte Schildkröten dieser Art am Leben. Es ist nicht bekannt, ob eines dieser Tiere ein Weibchen ist.

 

Der Suzhou Shangfangshan Forest Zoo hat seit dem Jahr 2007 insgesamt fünf Versuche unternommen, die Schildkröte künstlich zu befruchten. Die jüngste Entwicklung zeigte, dass der 13-Jahres-Plan, die Jangtse-Riesenweichschildkröte künstlich zu züchten und so zu retten, gescheitert ist, wie Medienberichte nahelegten. Der Zoo versuchte 24 Stunden lang, das tote Tier wieder zu beleben. Experten haben ihr Ovarialgewebe für zukünftige Studien gesammelt und aufbewahrt, wie die Tageszeitung Suzhou Daily berichtete. „Die Ursache des Todes ist immer noch Gegenstand von Untersuchungen und wird später von der Chinesischen Vereinigung für Wildtier-Erhaltung bekannt gegeben werden“, sagte ein Angestellter des Zoos der Tageszeitung Global Times am Sonntag unter der Voraussetzung von Anonymität.

 

Noch vor der versuchten künstlichen Befruchtung haben Experten extensive Tests an den beiden Schildkröten durchgeführt, die in dem Zoo leben. Dabei wurde ermittelt, dass die Tiere bei guter Gesundheit seien, berichtete die Tageszeitung Suzhou Daily. „Jetzt gibt es nur noch drei überlebende Jangtse-Riesenweichschildkröten auf der Welt. Dabei handelt es sich um ein männliches Exemplar in China und zwei in Vietnam“, sagte der Angestellte. Online-Berichte sagten, das Geschlecht der Schildkröten in Vietnam sei bis jetzt noch nicht ermittelt worden. Der Angestellte sagte weiter, die weibliche Jangtse-Riesenweichschildkröte sei im Jahr 2008 vom Changsha Ecological Zoo in der zentralchinesischen Provinz Hunan nach Suzhou verlegt worden. Es war der Plan, das Weibchen mit der männlichen Schildkröte zu paaren, welche nun schon über 100 Jahre alt ist und am Zoo von Suzhou lebt.  


Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 115 Kilogramm ist die Jangtse-Riesenweichschildkröte leicht zu erkennen, aber sie wird in China nicht ausreichend geschützt. Die Schildkröte wurde 1989 nicht auf die nationale Liste der gefährdeten Spezies aufgenommen, was zum Niedergang der Gattung beigetragen habe, wie es in einem Artikel der Chinesischen Akademie der Wissenschaft aus dem Jahr 2017 hieß. Dieser zitierte dabei Rao Dingqi, einen wissenschaftlichen Mitarbeiter am Institut für Zoologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften von Kunming. Überfischung, der Verlust von Lebensräumen und andere menschliche Aktivitäten seien ebenfalls für das Aussterben der Gattung verantwortlich, hieß es in dem Artikel. 

Seltene Riesenweichschildkröte stirbt nach künstlicher Befruchtung

Seltene Riesenweichschildkröte stirbt nach künstlicher Befruchtung

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Diversität, China, künstlicher Befruchtung, Aussterben,Wildtier-Erhaltung,Liste der gefährdeten Spezies, Panda im Wasser