Wissenschaftler aus China und Deutschland fordern globale Entwicklung in der „neuen industriellen Revolution“

18.04.2019

Mit der „Belt and Road“-Initiative könne die Anwendung geeigneter Technologien in Entwicklungsländern und damit eine inklusive globale Entwicklung gefördert werden, sagte Xie Fuzhan, Präsident der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften (CASS), während eines Workshops hochrangiger Denkfabriken aus China und Deutschland. 

 

Der Workshop mit dem Titel „Globale Herausforderungen und globale Lösungen“ fand am Dienstag in der berühmten norddeutschen Hafenstadt Kiel statt. Rund 40 Gelehrte von chinesischen und deutschen Think Tanks tauschten sich über ihre Forschungen und Meinungen zu verschiedenen Themen wie dem neuen Industrialisierungsprozess, der „Belt and Road“-Initiative, der Global Governance und der 5G-Politik aus. 

 

„Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz, Biotechnologie und 5G schaffen Durchbrüche und werden schneller kommerzialisiert. Sie läuten eine neue Ära der industriellen Revolution ein“, so Xie. 

 

Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), hob hervor, dass die „Belt and Road“-Initiative Deutschland große Chancen für den Handel mit China und Zentralasien mit niedrigeren Transportkosten und höherer Effizienz eröffne. Damit dies funktioniere, benötige es einer ehrlichen und freundlichen Zusammenarbeit. 

 

Dirk Dohse, ein leitender Ökonom des IfW, wies darauf hin, dass der zunehmende technologische Wandel, die digitale Revolution und der Aufstieg der künstlichen Intelligenz die bestehenden wirtschaftlichen Strukturen und die Wettbewerbsposition traditioneller Technologie- und Branchenführer wie Deutschland in Frage stellten. 

 

„Es stehen große Herausforderungen bevor, aber die Chancen einer neuer Weltordnung sind deutlich größer. Daher sollten unsere beiden Länder Deutschland und China zusammenarbeiten, um den freien Handel und den internationalen Austausch zu verteidigen und die derzeitige Welthandelsordnung transparent zu reformieren“, betonte Dohse. 

 

„Wir haben berechnet, dass die Handelskosten in diesem Wirtschaftsraum aufgrund einer Modernisierung der Infrastruktur um 3 Prozent sinken könnten. Wir betrachten das Projekt mit viel Hoffnung, da es uns dabei helfen könnte, die Importe und Exporte zu erhöhen und die wirtschaftliche Dynamik hinsichtlich Zentralasiens zu fördern“, sagte Felbermayr.


Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften ist ein hochrangiger Think Tank und die größte sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtung des Landes. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft wurde 1914 gegründet und ist das älteste und gleichzeitig eines der renommiertesten Wirtschaftsforschungsinstitute Deutschlands.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: People.cn

Schlagworte: Belt and Road,Global Governance,China,Deutschland