Feuer von Paris Alarmsignal für den Schutz von kulturellen Relikten

19.04.2019

Liu Qingzhu ist ein Experte für kulturelles Erbe an der Chinesischen Akademie der Sozialen Wissenschaften. Er sagte: „In der alten Zeit waren Gewitter die größte Bedrohung für die hölzerne Architektur. Die Gebäude sind in dieser Hinsicht mittlerweile viel sicherer, seitdem Blitzableiter weitgehend installiert worden sind. Allerdings hat der Gebrauch von Elektrizität bei Renovierungsarbeiten nun ein neues Problem erschaffen.“ Im Gegensatz zu den Steinstrukturen vieler antiker Bauwerke im Westen war Holz das wichtigste Baumaterial im alten China. „Sollte in einem chinesischen Gebäude ein ähnliches Feuer ausbrechen wie jenes bei Notre Dame in Paris, dann würde vermutlich das gesamte Gebäude abbrennen“, sagte Liu.

 

Das Palastmuseum in Beijing diente zwischen den Jahren 1420 bis 1911 als kaiserlicher Palast und ist auch unter dem Namen Verbotene Stadt bekannt. Stunden nach dem Feuer von Paris hielten die Verantwortlichen ein Notfalltreffen ab, um über die Brandschutzbemühungen zu diskutieren. Die Verbotene Stadt ist der weltweit größte Architektur-Komplex, der aus Holz gebaut worden ist. Das Museum hat rund 50 Feuerwehrleute, die rund um die Uhr im Einsatz sind, ein Feuerwehrauto, über 160 Hydranten, tausende Feuerlöscher und Feuerwälle, sagten die Beamten im vergangenen Jahr.


Allerdings haben nicht alle Relikte eine derart strenge Überwachung. Eine gemeinsame, umfassende Umfrage wurde im letzten September von der Verwaltung und dem Ministerium für Krisen- und Notfallmanagement durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass 33 größere Institutionen immer noch nicht die Standards erfüllen. Das Staatskonzil hat am Mittwoch eine Mitteilung veröffentlicht, dass diese die höchste Aufsicht erhalten sollten.Am Dienstag forderte die Verwaltung die Kommunalbehörden auf, unverzüglich eine Bewertung potenzieller Gefahrenquellen vorzunehmen.


<  1  2  


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Dachkonstruktion,Kathedrale Notre Dame,Kulturerbestätten,Brände in China,Kulturerbestätten