Logistik
Offene und tolerante Seidenstraßeninitiative bringt vielen Ländern Vorteile Exklusiv
Von Tian Siyue
Sechs Jahre hat die Seidenstraßeninitiative bereits hinter sich, seitdem sie im Jahr 2013 ausgerufen wurde. Seitdem hat sie über 150 Staaten und internationale Organisationen als Kooperationspartner gewonnen. Im diesjährigen März hat der Beitritt von G7-Mitglied Italien den Aufbau der Seidenstraßeninitiative auf ein neues Level gehoben. Beim Boao-Asienforum 2019 hat der italienische Staatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, Michele Geraci, die Seidenstraßeninitiative als "grenzüberschreitende Jahrhundertaufgabe" bezeichnet. Er wies darauf hin, dass die Anrainerstaaten durch diese Plattform bereits von chinesischen Investitionen profitierten und darüber hinaus die Kosten des internationalen Handels stark gesunken seien. Tatsächlich hätten viele Länder und Regionen schon vor ihrem Beitritt von der Seidenstraßeninitiative profitiert.
Im November 2017 wurde das europäische Logistik-Großunternehmen Logicor von der China Investment Corporation aufgekauft und zählt damit zu den Schwerpunktprojekten der Seidenstraßeninitiative. Der Transaktionswert bei diesem Projekt betrug 12,25 Milliarden Euro, womit es sich nicht nur um die größte einzelne Direktinvestition seit der Gründung der China Investment Corporation im Jahr 2007 handelt, sondern zugleich auch um die größte Transaktion der europäischen Geschichte im Bereich logistischer Infrastruktur. Mehr als 600 Immobilien befinden sich im Besitz von Logicor, die sich über 17 europäische Länder verteilen, darunter mit Polen, Ungarn, Portugal und Italien auch Anrainerstaaten der Seidenstraßeninitiative.
Ein Güterzug zwischen Shenyang in China und Duisburg in Europa
"Logicor ist ein Asset-Paket, seine Pächter stammen vor allem aus den Bereichen Third Party Logistics, Transport, E-Commerce, Einzelhandel, Lebensmittelverarbeitung und industrielle Produktion. Deshalb ist dieses Projekt eng verbunden mit Konzepten wie Vernetzung, Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort sowie Generationswechsel und Aufwertung von Wirtschaft und Industrie", erklärt Cai Zhiwei, Leiter der Abteilung für Immobilien der China Investment Corporation, im Interview mit China.org.cn. Laut seinen Angaben besitzt Logicor mehr als 20 Immobilien allein im deutschen Ruhrgebiet. Die wichtigste davon befindet sich in Duisburg und verfügt über eine Fläche von mehr als 60 000 Quadratmeter. Duisburg verfügt nicht nur über den größten Binnenhafen der Welt, sondern ist zugleich auch ein wichtiger Knotenpunkt für den Güterzügen zwischen China und Europa. Jede Woche verkehren 25 Züge zwischen Duisburg und verschiedenen chinesischen Städten. “Man kann sagen, dass das Projekt Logicor für einen grenzüberschreitenden Handel im großen Maßstab die Möglichkeiten zur Lagerung bietet", so Cai Zhiwei. Inzwischen ist das weltweit größte Gütertransportunternehmen Kühne + Nagel langfristiger Pächter der Logistikeinrichtung von Logicor in Duisburg und bietet von dort aus für Kunden in aller Welt Third Party Logistics-Dienstleistungen an. Dadurch wird nicht nur die Entwicklung der Third Party Logistics-Branche im Ruhrgebiet vorangetrieben, sondern in Duisburg sind auch 300 neue Arbeitsplätze entstanden.
Cai Zhiwei lässt durchblicken, dass Logicor im November 2018 Anleihen im Wert von 1,8 Milliarden Euro auf dem öffentlichen europäischen Anleihenmarkt ausgegeben hat, wodurch ein effizientes und transparentes Unternehmensbild geschaffen werden konnte. Zugleich dient Logicor aktiv dem "Hinausgehen" chinesischer Unternehmen und der Seidenstraßeninitiative. Allein im Jahr 2018 konnte das Unternehmen bereits zwei chinesische Pächter gewinnen. Logicor stellt in Großbritannien, Deutschland und Tschechien Lagerräumlichkeiten für diese beiden Unternehmen zur Verfügung und bietet so eine starke Unterstützung für deren Ausweitung der Geschäftstätigkeit im Ausland.
Cai Zhiwei ist der Ansicht, dass beim Aufkauf von Logicor finanzielle Integration umgesetzt werden konnte. Das Projekt könne nicht nur die Verknüpfung entsprechender Strukturen fördern, sondern auch für die Durchlässigkeit im gesamten Handel zwischen China und Europa und sogar im Welthandel einen großen Nutzen haben. Damit entspricht es genau dem Grundprinzip der Seidenstraßeninitiative. "Durch das Beispiel von Logicor sehen wir, dass die Seidenstraßeninitiative für die Förderung der internationalen Kooperation und der regionalen Wirtschaftsentwicklung eine überaus positive, antreibende Wirkung zeigt", erklärt Cai Zhiwei im Interview.