„Kreativwettbewerb“ der PASCH-Initiative

Chinesische Schüler äußern auf Deutsch ihre Ideen zum Umweltschutz exklusiv

30.04.2019

von Ren Bin, Qingdao


Im April fand in Qingdao der 4. Nationale Kreativwettbewerb „Umwelt der Talente“ im Rahmen der PASCH-Initiative statt. Die chinesischen Schüler präsentierten dabei ihre Gedanken zum Umweltschutz durch selbstentwickelte Theaterstücke auf Deutsch. 


Die Qingdao Nr. 9 Mittelschule an der chinesischen Ostküste kann auf 119 Jahre Geschichte zurückblicken. Ihr Gründer war der bekannte Missionar Richard Wilhelm, der erfolgreichste deutsche Sinologe überhaupt im 20. Jahrhundert. Im Jahr 2017 wurde der Campus in den Deutsch-Chinesischen Ökopark verlegt, welcher aufgrund einer Vereinbarung der Regierungen von beiden Ländern errichtet wurde. Genau vor dieser Kulisse wurden vom 11. bis zum 14. April Theaterstücke zum Thema Umweltschutz aufgeführt, und zwar auf Deutsch. Gespielt wurden sie jeweils von einem dreiköpfigen Team von den chinesischen PASCH-Schulen, den Finalisten des vierten Nationalen Kreativwettbewerbs „Umwelt der Talente“, welcher durch das Goethe-Institut China sowie die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in China (ZfA) gemeinsam organisiert wurde.

 

Eine Szene von der Aufführung der Jinhua Foreign Language School

 

Die zwölf Teams wurden aus mehr als 40 Vorrundenbewerbungen ausgewählt. Sie haben ihre Geschichten – obwohl manche von ihnen die deutsche Sprache nicht einmal zwei Jahre gelernt haben – selbst geschrieben, die Storyboards und Requisiten selbst gezeichnet bzw. gebastelt. Märchen, Sci-Fi, Tanz und Gesang … trotz des jungen Alters konnten die Schülerinnen und Schüler ihre unterschiedlichen Ideen auch auf diverse Weise durch ihre Stücke zum Ausdruck bringen.

 

„Richard Wilhelm wäre sehr beglückt, wenn er heute sehen könnte, was aus seiner Schule geworden ist“, sagte Carmen Eisenhauer, Fachberaterin der ZfA über den Wettbewerb. Sie ist froh, dass die Schüler nicht nur für die Prüfungen Deutsch lernen, sondern auch die Sprache mit künstlerischer Kreativität verbinden können.

 

Kai Meister, Mitglied vom Theaterduo „Mimosen“, das die Schüler während des viertägigen Finales im Workshop betreute, war ebenfalls begeistert von ihrer Leistung. „Manche Gruppen sind schon in der Lage, Spannungsbögen in ihrer Geschichte zu erzeugen“, sagte er. Obwohl alle Teilnehmer bei der Darstellungskunst noch Laien sind, war der Profischauspieler immerhin von einigen Geschichten berührt: „Zum Beispiel bei einem Gesang oder zum überraschenden Moment der Komik. Das ist eine Qualität. Ich muss sagen, jede Gruppe hat ein Element, das das Theater ausmacht.“

 

Die deutsche Theatergruppe „Mimosen“ führt während der Veranstaltung ihr eigenes Stück „Josephine und die Brüder des Windes“ vor.

 

Der erste Preis der Gruppen mit Deutsch als erste und zweite Fremdsprache ging an das Trio der Jinhua Foreign Language School und das der Wuxi Berufsschule für Maschinenbau und Elektronik. Die beiden Gewinnerteams erhalten damit Stipendien für einen mehrwöchigen Aufenthalt in Deutschland. „Es war für uns ganz schwer, die Entscheidung zu treffen. Die Gruppen lagen sehr eng bei einander“, verriet Kristina Xu, Expertin für Unterricht des Goethe-Instituts und eine der Jurorinnen China.org.cn. „Doch die beiden Gewinner haben uns nicht nur durch die Inhalte ihres Theaters, sondern auch durch ihre schauspielerische Leistung sehr in den Bann gezogen.“

1   2   >  


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kreativwettbewerb,PASCH,Schüler,Theater,Umwelt