Die Zahl der Besucher von Museen in ganz China sei im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 1,13 Milliarden im Jahr 2018 gestiegen, sagte Liu Yuzhu, Chef der Nationalen Verwaltung für Kulturerbe (NCHA), am Samstag.

Die Zahl der Museen sei 2018 im Jahresvergleich um 218 auf 5354 Museen gestiegen, die rund 26.000 Ausstellungen und 260.000 kulturelle Veranstaltungen im Jahr 2018 abgehalten hätten, sagte Liu bei einer Veranstaltung in Changsha, der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hunan anlässlich des Internationalen Tag des Museums am Samstag. „Mit der wachsenden Zahl und dem verbesserten Service sind Museen zu einem neuen Ort geworden, an dem die Menschen Feste und Feiertage verbringen können“, sagte er. Derzeit gibt es in China ein Museum pro 260.000 Menschen. An einigen Orten wie Beijing, Shaanxi und Gansu gibt es pro 120.000 bis 130.000 Menschen ein Museum. 

Trotz des neuen Enthusiasmus der Öffentlichkeit argumentierten Experten, dass Museumsbesuche auf einem relativ oberflächlichen Niveau blieben. „Viele Museen stellen einfach Schatzsammlungen aus“, so Gong Liang, Kurator des Nanjing Museum in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. „Ausstellungen sollten nicht darauf abzielen, die wertvollsten Exponate zu zeigen, sondern gute Geschichten über die Beziehungen zwischen den Exponaten und dem Leben in der Vergangenheit zu offenbaren.“ Xiao Zhengyu, ein freiwilliger Mitarbeiterim Nanjing Museum, sagte gegenüber  Xinhua, dass viele Besucher auf ihn zukämen und fragten, was das Wertvollste in den Sammlungen des Museums sei. „Ich hoffe, dass die Menschen Museen nicht nur als Sehenswürdigkeiten auf ihrer Aufgabenliste betrachten, sondern auch als eine Reise durch die Geschichte“, sagte Xiao. 

Die Museen selbst erkunden neue Wege der Verbindung mit dem Publikum, beispielsweise treten Museumskuratoren in Fernseh-Shows auf, oder die Museen starten digitale Projekte. Liu Yuzhu schlug vor, dass chinesische Museen versuchen sollten, sich als neuen Raum für Treffen mit Familie und Freunden zu vermarkten, sodass der Besuch eines Museums Teil eines "modischen Lebensstils" wäre.