Immer mehr chinesische Touristen nehmen Rücksicht auf Wildtiere

22.05.2019

 

Chinesische Tierliebhaber schätzen Führungen, die einen Einblick in die Tierwelt gewähren, ohne den Tieren dabei zu schaden, wie eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, da die meisten Menschen Aktivitäten ablehnen, die sich negativ auf die Tiere auswirken könnten. Experten sind der Ansicht, dass die tierfreundlichen Touren Teil eines aufkommenden Trends sind, der auf lange Sicht dem Tierschutz zugutekommt.

 

Die vergangene Woche veröffentlichten Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass mehr als 90 Prozent der chinesischen Reisenden, die an einer Wildtiertour im Ausland teilgenommen hatten, berücksichtigten, ob sich ihre Aktivitäten negativ auf die Tiere ausgewirkt haben, bevor sie künftige Tourentscheidungen treffen. „Wildtierfreundliches Reisen spielt eine entscheidende Rolle für das gesunde Wachstum des Wildtiertourismus. Die Forschung zeigt, dass chinesische Reisende gerne Verantwortung übernehmen würden, was sehr ermutigend ist“, sagte Zhao Zhonghua, Hauptvertreter der chinesischen Niederlassung der World Animal Protection.

 

Die Untersuchung basierte auf 2206 Fragebögen und wurde gemeinsam von der Marketingfirma CVSC-TNS Research und World Animal Protection – einer internationalen gemeinnützigen Tierschutzorganisation – durchgeführt. Fast 70 Prozent der Touristen reisten mindestens zweimal im Jahr ins Ausland, um wild lebende Tiere zu beobachten. Asien, Afrika und Europa sind die drei wichtigsten Reiseziele.

 

Ungefähr 60 Prozent der Befragten sagten, sie würden sich weigern, an Touren teilzunehmen, die das normale Leben von Wildtieren stören oder die für sie schädlich sein könnten, selbst wenn eine solche Tour exklusiv wäre. Mehr als 70 Prozent der Touristen würden Touren zu höheren Preisen wählen, die mehr Zeit in Anspruch nehmen, um mehr mit der Tierwelt in Berührung zu kommen. „Das Beobachten von Wildtieren zieht jährlich Millionen von Touristen an, und viele Reisende haben Zuneigung zu Tieren. Einige Aktivitäten auf solchen Touren haben sich jedoch nachteilig auf die Wildtiere ausgewirkt“, sagte Zhao. Er sagte, Hunderttausende von Wildtieren auf der ganzen Welt würden aus ihren natürlichen Lebensräumen gerissen, zu Gefangenschaft gezwungen und für Unterhaltungszwecke oder aus Geldgier sowohl psychisch als auch körperlich missbraucht.

 

Im Jahr 2015 hat World Animal Protection eine Initiative ins Leben gerufen, die zu tierfreundlichen Touren aufruft und Reiseveranstalter weltweit dazu auffordert, Wildtiere in der Wildnis zu belassen, wo sie hingehören. Die Initiative erhielt Unterstützung von vielen Reisebüros. Mit Stand von Ende vergangenen Jahres haben mehr als 200 Unternehmen Unterhaltungsangebote im Zusammenhang mit Wildtieren wie Elefantenritte eingestellt. Obwohl sich einige Reisende des Konzepts des tierfreundlichen Reisens noch nicht vollständig bewusst sind, sind der Umfrage zufolge 90 Prozent der Befragten der Meinung, dass das Konzept umfassend gefördert werden sollte.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Touristen,Wildtiere,Tierschutz,Unterhaltung