Botschafter Wu Ken

​Chinesisch-deutsche Beziehungen gehen über bilaterale Beziehungen hinaus

01.06.2019

Die Beziehungen zwischen China und Deutschland gingen über die bilateralen Beziehungen hinaus, und ihre Zusammenarbeit ergebe "mehr als die Summe ihrer Teile", sagte der chinesische Botschafter in Deutschland, Wu Ken.


Chinas Botschafter in Deutschland Wu Ken


Der chinesische Vizepräsident Wang Qishan besucht vom 30. Mai bis zum 2. Juni auf Einladung der Bundesregierung Deutschland. Während seines Besuchs würden China und Deutschland einen eingehenden Gedankenaustausch über die bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen führen, merkte Wu kürzlich in einem Interview mit Xinhua an.

 

Wu sagte, dass die beiden Länder die globale und strategische Bedeutung der bilateralen Zusammenarbeit angesichts der Entwicklungen und Veränderungen in der internationalen Situation stärken würden, in der Hoffnung, durch die Förderung einer pragmatischen Zusammenarbeit und gegenseitigen Vertrauens positive Energie und stabilisierende Kräfte in die Region und die Welt zu bringen. Wu merkt an, dass 2019 der fünfte Jahrestag des Aufbaus einer umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Deutschland gefeiert werde. Die chinesisch-deutschen Beziehungen hätten sich kontinuierlich auf hohem Niveau entwickelt und eine beispiellose Tiefe und Breite erreicht, was den beiden Ländern und Völkern greifbare Vorteile gebracht habe.

 

Wu wies darauf hin, dass hochrangige bilaterale Kontakte eine führende Rolle in den bilateralen Beziehungen spielten. „Die Staats- und Regierungschefs der beiden Länder haben sich häufig gegenseitig besucht“, sagte Wu. „Es gibt mehr als 70 weitreichende und mehrstufige Dialogmechanismen, einschließlich Regierungskonsultationen, zwischen den beiden Ländern, die das gegenseitige politische Vertrauen stärken sowie das Verständnis und die Unterstützung beider Seiten fördern.“

 

Das bilaterale Handelsvolumen belief sich 2018 auf knapp 200 Milliarden Euro. Deutschland sei seit 43 Jahren Chinas größter Handelspartner in Europa, während China seit drei Jahren Deutschlands größter Handelspartner sei, so Wu. Der Handel zwischen den beiden Ländern habe gegenseitigen Nutzen mit "großer Offenheit" erzielt. „Es gibt ein großes Potenzial in neuen Bereichen wie Digitalisierung, mit neuen Energien betriebene Fahrzeuge, künstliche Intelligenz und autonomes Fahren“, sagte Wu. „Innovation ist zum Motor der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit geworden.“

 

In Bezug auf den partnerschaftlichen Austausch sagte der Diplomat, dass es eine "beispiellose Nähe" zwischen Deutschen und Chinesen gebe. „Derzeit studieren mehr als 60.000 chinesische Studenten in Deutschland und mehr als 8.000 deutsche Studenten in China. 2018 besuchen etwa 1,5 Millionen chinesische Touristen Deutschland, und es gibt wöchentlich etwa 100 Direktflüge zwischen den beiden Ländern“, so er.

 

Wu rief Deutschland und China auf, "Modellbeziehungen" aufzubauen, die ideologische Unterschiede überwinden, da Instabilität und Unsicherheit weltweit zunähmen. China und Deutschland sollten die Zusammenarbeit auf China-EU-Ebene und im multilateralen Rahmen der Vereinten Nationen, der G20 und anderer internationaler Organisationen verbessern, sagte Wu und fügte hinzu, dass die beiden Länder gemeinsam das regelbasierte multilaterale Handelssystem schützen sollten, sich klar gegen Protektionismus und Unilateralismus stellen sollten, die Liberalisierung und Erleichterung von Handel und Investitionen aufrechterhalten sollten sowie das Pariser Klimaabkommen pflegen sollten.

 

Zu der von China vorgeschlagenen Seidenstraßeninitiative sagte der Diplomat, Deutschland habe früh daran teilgenommen, fest kooperiert und genieße eine glänzende Zukunft. „Deutschland ist Gründungsmitglied der Asian Infrastructure Investment Bank und der größte extraterritoriale Investor. Siemens hat kürzlich ein Memorandum zur Stärkung der Zusammenarbeit im Rahmen der Seidenstraßeninitiative unterzeichnet. Über 14.000 Züge wurden mit China Railway Express betrieben, und fast die Hälfte der Güter,die auf der Strecke transportiert wurden,waren solche zwischen Deutschland und China“, merkte Wu an. Deutsche Städte wie Duisburg und Hamburg hätten in großem Maße von der Seidenstraßeninitiative profitiert und ihre Geschichten hätten die Begeisterung aller Regierungsebenen, Wirtschaftskreise und insbesondere kleiner Unternehmen in Deutschland geweckt, der Seidenstraßeninitiative beizutreten. Wu sagte, China werde die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit auf Drittmärkten entlang der Routen der Seidenstraßeninitiative aktiv fördern und die komplementären Vorteile der beiden Länder mit den lokalen Entwicklungsbedürfnissen kombinieren, damit beide Länder Vorteile daraus hätten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Deutschland,bilateralen Beziehungen,Digitalisierung