China hoffe, dass nach dem erfolgreichen Pilotprogramm des neuen „End-Of-Life-Care“ Projekts, bald ein landesweites Programm für die Betreuung von Menschen, deren Lebensende kurz bevorsteht, ausgebaut werden kann, teilte die Nationale Gesundheitskommission am Montag mit.

Hospizpflege, die darauf abzielt, die körperlichen, emotionalen und manchmal auch geistigen Bedürfnisse der unheilbar Kranken zu befriedigen und ihnen dabei zu helfen, in Würde sterben können, ist in China noch nicht üblich.

„Angesichts einer schnell alternden Gesellschaft und der Tatsache, dass rund 75 Prozent der älteren Menschen in China an chronischen Krankheiten leiden, hat die Gesundheitsbehörde die Hospizpflege nun zu einer Priorität gemacht“, sagte Wang Haidong, Direktor der Kommissionsdienststelle für Alter und Gesundheit.

Die Abteilung wurde im September eingerichtet, um die Gesundheitsversorgung älterer Menschen zu verbessern und sich auch auf andere Fragen, die Senioren betreffen, zu konzentrieren.

Wang sagte, das Pilotprogramm, das 2017 in fünf Städten und Gemeindebezirken gestartet wurde, einschließlich des Bezirks Haidian in Peking, des Bezirks Putuo in Shanghai und des Bezirks Changchun in der nordöstlichen Provinz Jilin, habe großes Potential.

"Wir werden uns bemühen, so früh wie möglich landesweit Zugang zur Altenpflege zu erhalten", sagte Wang, ohne einen genauen Zeitplan zu nennen.

Laut einer Sitzung zum Pilotprogramm in diesem Monat, erhielten 2018 landesweit 283.000 Patienten eine Behandlungen, um ihnen die letzten Tage ihres Lebens zu erleichtern.

Wang sagte: „Im Mai veröffentlichte die Kommission ein Rundschreiben, in dem mehr Forschungsmittel, Untersuchungen und Personal gefordert wurde, um eine bessere Unterstützung gewährleisten zu können.“

Im nächsten Schritt werde die Kommission Leitlinien für die Behandlung veröffentlichen, die Wissen über Medikamente und andere Fachkenntnisse umfassen.

In der Zwischenzeit werde das Land in 1.600 städtischen Gemeinden und 320 ländlichen Dörfern ein psychologisches Pflegeprogramm für ältere Menschen einführen und den Senioren somit Schulungen, ärztliche Gutachten und Überweisungen anbieten.

Das Programm soll ein besseres Verständnis des psychischen Gesundheitszustandes und der Bedürfnisse älterer Menschen vermitteln und die Ausbildung des Pflegepersonals verbessern, damit häufig auftretende psychische Probleme früher erkannt werden und das Bewusstsein für die psychische Gesundheit älterer Menschen gefördert werde.

Ende 2018 gab es in China 249 Millionen Menschen, die über 60 Jahre alt waren, was 17,9 Prozent der Bevölkerung entspricht.

Laut Wang sei die derzeitige Gesundheitsversorgung für ältere Menschen aufgrund des Mangels an Personal und medizinischen Einrichtungen, Rehabilitations-, Pflege- und Hospizen “ernsthaft unzureichend". Zudem gebe es 40 Millionen Senioren mit Behinderungen und einem dringenden Bedarf an Langzeitpflege.

Mit zunehmendem Alter erfahren die Menschen eine Reihe schwerwiegender Veränderungen im Leben. Gesundheitliche Schäden, Ruhestand, Tod von Freunden oder Partnern. Diese Veränderungen haben einen großen Einfluss auf ihren Gemütszustand und können zu Depressionen oder Angstzuständen führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, unterstrich Wang.