Dem chinesischen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Mo Yan wurde am Mittwoch die Ehrenmitgliedschaft vom Regent's Park College der Universität von Oxford verliehen. Es sei eine Anerkennung seines Beitrages zur chinesischen Literatur und zur Weltliteratur.

Robert Ellis, der Prinzipal des Instituts, präsentierte den Talar und überreichte ihn während der Zeremonie an Mo. Gemeinsam enthüllten sie ein neues internationales Literaturzentrum, das nach Mo benannt wurde. Su Tong und Yu Hua, zwei zeitgenössische chinesische Schriftsteller wurden eingeladen, für das internationale Literaturzentrum als „Writers in Residence“ zu arbeiten.

Mo ist bekannt für seine einfallsreiche und humanistische Fiktion und bekam 2012 den Nobelpreis für Literatur. Er ist auch ein Professor an der Beijing Normal University. Er drückte seine Dankbarkeit gegenüber der Universität von Oxford aus und erinnerte sich an seine Liebe zur Literatur seit seiner Kindheit. Während seiner Rede sagte er dem Publikum außerdem, dass er stark von den Meisterwerken von William Shakespeare beeinflusst gewesen sei. In den kommenden Jahren würde er sich auf das Schreiben von Bühnenstücken konzentrieren. Mo sagte der Nachrichtenagentur Xinhua, er erwarte vom internationalen Literaturzentrum in Oxford eine weitere Vertiefung der Kooperation im Bereich der Literatur zwischen China und Großbritannien sowie einen Austausch von Talenten.

Ellis sagte Xinhua, die Universität habe ihre Beziehungen mit der Beijing Normal University in den vergangenen Jahren verstärkt. „Es ist für jemanden an der Universität eine sehr richtige Sache, nicht nur Mo Yans großartige Errungenschaften als Schriftsteller zu honorieren, sondern wir möchten ihn auch anerkennen und ihn in unserer Universitätsgemeinschaft willkommen heißen. Es ist uns eine große Ehre, uns mit ihm zusammenzutun und wir hoffen, dass er von der Zusammenarbeit mit unserer Universität ebenfalls profitieren wird“, fügte der Prinzipal hinzu. Er merkte an, dass das Regent's Park College, welches im Zentrum von Oxford liegt, historische Beziehungen zu China habe. Das neu gegründete „Mo Yan International Writing Center“ sei „eine sehr aufregende Entwicklung“. Er sagte: Wir hoffen, unsere Zusammenarbeit mit der Beijing Normal University zu verstärken und hoffen, dass sie weitere Schriftsteller hervorbringen wird und junge Menschen dadurch inspiriert werden.“

Ellis glaubt, der Austausch zwischen Oxford und chinesischen Universitäten wird beiden Seiten weiterhin Vorteile bringen. „Einer der Vorteile dieser Beziehungen ist die Art und Weise, wie man das Verständnis zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Systemen vertiefen kann. Dies wird auch durch die Konversationen erreicht, die wir wegen der qualitativ hochwertigen schriftstellerischen Arbeit von Mo Yan haben. Wenn man beispielsweise sein Buch ‚Das Rote Kornfeld‘ liest, können Leser aus dem Westen China auf eine neue Art und Weise verstehen“, sagte er. Die Universität enthüllte auch ein Porträt von Mo Yan, welches zu den anderen Ehrenmitgliedschaften im Lesesaal der Universitäten gestellt werden wird. Mo wurde im Jahr 1955 geworden und wuchs in Gaomi in der ostchinesischen Provinz Shandong auf. Er ist der erste chinesische Staatsbürger, der den Nobelpreis für Literatur gewinnen konnte.