Nobelpreisträgerin Tu Youyou hat am Montag angekündigt, dass ihr Team Lösungen für das Problem der Artemisinin-Resistenz vorgeschlagen hat. Sie lieferte neue Beweise, wonach Artemisinin immer noch die „beste Waffe“ gegen Malaria sei, die weltweit führende Infektionskrankheit, die durch Insekten übertragen wird. 2015 gewann Tu den Nobelpreis für die Entdeckung von Artemisinin. Sie sagte, dass die Medikamenten-Resistenz eine große Herausforderung beim Kampf gegen Malaria gewesen sei. Tus Team hat sich seit dem Jahr 2015 dem Studium der Resistenz-Mechanismen verschrieben. Es wurde entdeckt, dass die teilweise Artemisinin-Resistenz eigentlich eine Verzögerung in der Beseitigung der Malaria-Parasiten aus dem Blutstrom nach der Behandlung mit einer Kombinationstherapie ist.

Die 89 Jahre alte Wissenschaftlerin erklärte, dass Plasmodien während der dreitägigen Artemisinin Kombinationsbehandlung („Artemisinin Combination Treatment“ ACT) einen Ruhezustand erreichen können, während sie auch eine Resistenz gegen Partnermedikamente entwickeln. Doch wenn die Behandlungsperiode auf fünf bis sieben Tage ausgeweitet wird und die Partnermedikamente ersetzt werden, kann die Artemisinin Resistenz gelöst werden und die Plasmodien können getötet werden. Ein Papier über die Studie wurde in der April-Ausgabe des „New England Journal of Medicine (NEJM)“ veröffentlicht. Pedro L. Alonso ist der Direktor des Globalen Malaria Programms an der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO). Er sagte, der Artikel, der von Tu und ihren Kollegen im NEJM - einem Top-Fachjournal - veröffentlicht wurde, habe die Vortrefflichkeit ihrer wissenschaftlichen Fähigkeiten demonstriert. Milliarden von Malariafällen seien durch die Artemisinin-basierten Kombinationstherapien behandelt worden.

Artemisinin und dessen Derivate sind für ihre Fähigkeit bekannt, die Anzahl an Parasiten im Blut der Malaria-Patienten rasch zu reduzieren und haben Millionen Menschenleben gerettet. Die WHO empfiehlt Artemisinin Kombinationsbehandlungen als erste und zweite Verteidigungslinie gegen Malaria, welches jedes Jahr weltweit über 400.000 Todesfälle verursacht. Die Artemisinin Resistenz wurde zuvor in den Einzugsgebieten des Mekong verifiziert. Tu sagte, die Behandlungsfehler in Zusammenhang mit Artemisinin Kombinationsbehandlungen werden oft direkt den Partnermedikamenten zugewiesen, was dadurch gelöst werden kann, indem man das Partnermedikament ersetzt. So kann beispielsweise das Medikament Mefloquin plus Artesunat mit Piperaquin auf DHA umgestellt werden, wenn ersteres keine positiven Ergebnisse liefert.

Artemisinin werden aus Qinghao gewonnen - eine chinesisches, medizinisches Kraut, das vor mehr als 2.000 Jahren in China dafür verwendet wurde, ansteckende Krankheiten zu behandeln. Seit dem Jahr 2017 wurden keine Malariafälle mehr aus China berichtet, was nahe legt, dass die Epidemie in dem Land ausgemerzt wurde. China hat weiterhin Forschungen zur Malariakontrolle und Prävention durchgeführt und Artemisinin-basierte Medikamente gegen Malaria entwickelt, um die Krankheit global zu bekämpfen. „Die globale Malariakontrolle steht im Einklang mit der Initiative der chinesischen Regierung, eine Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit aufzubauen“, sagte Alonso. „Die Forschungsarbeiten gegen Malaria, die von Tu Youyous Team durchgeführt werden, sind bahnbrechend, herausragend und unermesslich.“