Treffen mit Trump geplant
Xi Jinping reist zum G20-Gipfel nach Osaka
Chinas Staatspräsident Xi Jinping bricht am Donnerstag zum G20-Gipfel im japanischen Osaka auf. Am Rande des Gipfels ist auch ein Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump geplant. Beobachter hoffen auf Fortschritte im andauernden Handelskonflikt.
Chinas Staatspräsident Xi Jinping bei einem Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump am Rande des G20-Treffens in Hamburg im Juli 2017, Foto: Xinhua.
Chinas Staatspräsident Xi Jinping reist von Donnerstag bis Samstag zum G20-Gipfel ins japanische Osaka. Dort strebt er eine Stärkung des internationalen Konsenses über die Aufrechterhaltung des Multilateralismus und einer offenen Wirtschaft an, um Protektionismus entgegenzutreten, sagten Beobachter.
Am Rande des Gipfels ist auch ein Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump geplant. Von China werde erwartet, dass es das multilaterale Treffen nutzt, um sein Engagement für die internationale Zusammenarbeit zu bekräftigen, Protektionismus zu bekämpfen und die Stabilität der bestehenden internationalen Wirtschaftsordnung zu wahren, sagte Zhou Fangyin, leitender Forscher für internationale Beziehungen am Guangdong Institute for International Strategies.
Auf der Tagesordnung des Gipfels stehen die Weltwirtschaft, Handel und Investitionen, Innovation, Umwelt, Energie und Beschäftigung. Auf der Welt wächst die Besorgnis, dass die Handelsfriktionen zwischen China und den USA negativen Einfluss auf das Wachstum der Weltwirtschaft haben könnten.
„China ist bestrebt, Wirtschafts- und Handelspartnerschaften über multilaterale Handelsplattformen oder regionale Mechanismen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auszubauen, die in gewissem Maße dazu beitragen, das Vertrauen in die internationale Gemeinschaft zu stärken“, sagte Zhou.
Der G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs, der als Reaktion auf die globale Finanzkrise 2008 ins Leben gerufen wurde, müsse eine klare Botschaft in Bezug auf den Protektionismus und die Aufrechterhaltung einer offenen Wirtschaft senden, um die wachsenden Unsicherheiten und Risiken in der Weltwirtschaft abzubauen, fuhr er fort.
Guillermo Santa Cruz, Direktor des chinesischen Investitionsmonitors der argentinisch-chinesischen Handelskammer, schrieb in einem Artikel, der im Preview Policy Report für den G20-Gipfel in Osaka veröffentlicht wurde: „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir die Botschaft der Offenheit sowie Integration und fairen Wettbewerb stärken müssen, die uns zu gemeinsamem Wohlstand führen.“
Der Aufbau einer offenen globalen Wirtschaft mit starken multilateralen Institutionen liege im besten Interesse aller, insbesondere der weniger entwickelten Länder und der Entwicklungsländer.
Xi und Trump hatten sich vergangene Woche in einem Telefongespräch auf das Treffen in Japan geeinigt. Dies weckte die Hoffnung, dass die beiden Länder ihre Differenzen verringern werden. Die globalen Aktienmärkte reagierten positiv, doch Experten warnten, dass noch konkrete Anstrengungen erforderlich seien, bevor eine Einigung erzielt werden könne.
Chen Hongbin, Associate Researcher am Shanghai Institute for International Studies, sagte, das Gipfeltreffen werde während des G20-Gipfels zweifellos im Rampenlicht stehen. Der langanhaltende Handelskonflikt habe sich zu einem Abwärtsrisiko für die chinesische Wirtschaft entwickelt und auch für die amerikanische Wirtschaft zeichneten sich negative Auswirkungen ab.
Der Internationale Währungsfonds warnte Anfang des Monats, dass die Erhebung von Zöllen zwischen China und den USA die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 0,5 Prozent oder 455 Milliarden US-Dollar beeinträchtigen könnte.
Das Xi-Trump-Treffen werde dazu beitragen, die Spannungen zwischen Beijing und Washington bei Handelsstreitigkeiten abzubauen, sagte Zhou. „Man kann nicht erwarten, dass das Treffen alle Probleme löst, aber es wird den Handelsgesprächen Impulse verleihen“, fügte er hinzu.
Stephen Roach, Fakultätsmitglied an der Yale University und ehemaliger Vorsitzender von Morgan Stanley Asia, sagte im Preview Policy Report für den G20-Gipfel in Osaka, dass eine Lösung möglich, aber im gegenwärtigen Klima nicht einfach sein werde.
„Amerikas parteiübergreifende politische Unterstützung für das China-Bashing ist besonders problematisch, wenn es darum geht, einen Handelskrieg in einen langwierigen und zerstörerischen wirtschaftlichen Kalten Krieg zu verwandeln“, sagte Roach. „Jetzt erfordert eine fragile Welt mehr denn je dringend politischen Willen und Weisheit.“