Weltraumfahrt

Chinas Marsfahrzeug im Jahr 2020 einsatzbereit

08.07.2019

Chinesische Wissenschaftler haben am Sonntag angekündigt, dass China seine erste Mission zum Mars im Jahre 2020 unternehmen werde und dass der Bau des Geländefahrzeugs zur Erforschung der Marsoberfläche abgeschlossen sei.

 


Die Mission besteht aus einer Umkreisung des Mars, einer Marslandung und der Erforschung der Oberfläche des Planeten durch ein geländegängiges Fahrzeug.

 

Nach Auffassung der Forscher lege die Mission Zeugnis ab vom innovativen Geist Chinas in Sachen Weltraumfahrt und vom Mut, sich großen Herausforderungen zu stellen.

 

Die vorrangige Aufgabe der Mission bestünde im Nachweis von Spuren von Leben auf dem Mars, sagte Ouyang Ziyuan, Leiter des chinesischen Weltraumforschungsprogramms auf einer Fachkonferenz, die von Freitag bis Sonntag in Rizhao in der ostchinesischen Provinz Shandong stattgefunden hat.

 

Die Marsmission solle auch ermitteln, ob der Planet grundsätzlich für eine Besiedlung durch den Menschen geeignet sei, sagte Ouyang gegenüber dem 21st Century Business Herald

 

Das chinesische Marsfahrzeug soll die Atmosphäre, die Oberflächenbeschaffenheit und die geologischen und magnetischen Verhältnisse auf dem Roten Planeten erforschen. Nach Darstellung der Zeitschrift verspreche man sich dadurch Aufschluss über die Entwicklung des Mars und die Geschichte des Sonnensystems.

 

Die Landung auf dem Mars soll dann stattfinden, wenn sich Mars und Erde am nächsten sind, “was alle 26 Monate der Fall ist und dann einen Monat lang anhält”, sagte am Sonntag Pang Zhihao, Experte für Raumfahrttechnologie in Beijing gegenüber der Global Times.

 

Von den 45 früheren Marsmissionen seien lediglich 19 erfolgreich gewesen. Unter ihnen seien einige Raumsonden in eine Umlaufbahn gesetzt worden, andere hätten sich dem Mars nur im Vorbeiflug genähert, wie aus Aufzeichnungen der NASA hervorginge.

 

Funksignale von der Erde erreichten den Mars erst nach zehn Minuten, weshalb Landekommandos bereits auf den Weg gebracht werden müssten noch bevor die Raumfähre zur Landung ansetzen könnte. Diese erzwungene Praxis könne jede Art unkalkulierbarer Risiken heraufbeschwören, weshalb der Landeanflug auch “sieben Horrorminuten” genannt würden, so Pang.

 

Ohne Steuerung in Echtzeit müsste die Raumfähre ihre “eigenen Entscheidungen treffen.”

 

Die erfolgreiche Landung sei nur der Beginn einer heiklen Mission in einer widrigen Umgebung.

 

Eine weitere Herausforderung bildeten die verheerenden Sandstürme auf dem Mars. Die schlimmsten dieser Stürme entsprächen einem Taifun der Windstärke 12 auf der Erde.

 

Derartige Sandstürme ereigneten sich nahezu alljährlich auf dem Mars und könnten bis zu drei Monaten andauern, so Pang. Deshalb müsste das Marsfahrzeug über Systeme verfügen, die diesen Stürmen standhalten könnten.

 

Da ein Sandsturm das solare Antriebssystem des Marsfahrzeugs lahmlegen könnte, wäre eine mögliche Alternative der Einsatz von Atomkraft, so Pang.

 

Die chinesische Raumfähre ist mit sieben wissenschaftlichen Versuchseinrichtungen ausgestattet, während das geländegängige Fahrzeug über sechs Einrichtungen verfügt.

 

"Obwohl die chinesische Mission zum Mars relativ spät auf den Weg gebracht  wurde, haben wir mit unserem Drei-In-Eins-Design eine gute Ausgangsposition, die uns in die Lage versetzt, uns den Herausforderungen zu stellen," so Pang.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Mars,Raumsonde,NASA