Handelsgespräche
Chinas Vize-Premierminister redet mit US-Seite
Chinas Vizepremierminister Liu He sprach am Donnerstagabend telefonisch mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und dem Finanzminister Steven Mnuchin, wie das das Handelsministerium am Freitag in einer Erklärung mitteilte. Dabei tauschten sie sich über die Umsetzung des jüngsten Konsenses aus, den die Staatsoberhäupter der beiden Länder im japanischen Osaka erzielt hatten. Der Erklärung zufolge beteiligte sich auch der Handelsminister Zhong Shan an dem Gespräch.
Liu, auch ein Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, leitet die chinesische Delegation während des umfassenden Wirtschaftsdialogs zwischen China und den USA. Dies ist das zweite Gesprächzwischen den beiden Seiten seit der Absprache Ende Juni auf dem G20-Gipfel, auf dem China und die USA vereinbart hatten, die Wirtschafts- und Handelskonsultationen auf der Grundlage von Gleichheit und gegenseitigem Respekt wieder aufzunehmen.
Analysten sagten, die Komplexität der innenpolitischen Verhältnisse in den USA bringe Unsicherheiten für eine Einigung mit sich, und Washington sollte aufrichtiger sein und bei seinen Wirtschafts- und Handelsgesprächen verantwortungsbewusst mit China zusammenarbeiten.
Zhang Xiaoqiang, stellvertretender Vorsitzender des China Center for International Economic Exchanges in Beijing, sagte, die USA argumentieren immer wieder, dass sie einen besseren Deal bräuchten - China aber auch. Daher müssten sie darauf abzielen, in der nächsten Verhandlungsrunde eine faire Einigung zu erzielen, die zum Wirtschaftswachstum beider Länder beitragen kann.
„Es wird nie ein Abkommen geben, bei dem die USA der einzige Gewinner sind. Das Abkommen muss für beide Seiten von Vorteil sein", sagte Zhang. Für China sei es das Wichtigste, sich auf die eigene Entwicklung, die Vertiefung von Reformen, die Öffnung unddie Schaffung von mehr Arbeitsplätzen zu konzentrieren, bei gleichzeitiger Zusammenarbeit mit anderen Ländern zum Aufbau einer offenen globalen Wirtschaft.
Die USA hätten die Widerstandsfähigkeit Chinas bei der Bewältigung von Herausforderungen wie erhöhten Zöllen und technologischen Hindernissen sowie die Entschlossenheit des Landes erkennen müssen, welche sich in der Weigerung widerspiegele, dem Druck in den vorangegangenen Gesprächsrunden nachzugeben, sagte Zhang Yunling, Direktor für Internationale Studien an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften in Beijing.
„China wird heute durch die Anpassungsfähigkeit seiner Politik, sein modernes Industriesystem und seinen dynamischen Inlandskonsum gestützt", erklärte er und fügte hinzu, dass die Wirtschaft des Landes in der ersten Jahreshälfte weitgehend stabil gewesen sei, insbesondere was den Außenhandel und die Inlandsnachfrage angeht. Dies sei trotz eines langsameren globalen Wirtschaftswachstums und einer schwachen Ausweitung des internationalen Handels erreicht worden.
Die Handelsstreitigkeiten mit China haben einige US-Industrien getroffen. Michael Tate, Vorsitzender des National Cotton Council - einer Handelsorganisation in den USA - sagte, die Baumwollindustrie in den USA hoffe, dass die chinesisch-amerikanischen Handelsstreitigkeiten so schnell wie möglich beigelegt werden, um die Auswirkungen auf den Baumwoll-Exportmarkt zu minimieren.